Top-Diplomat erklärt, warum Trump bei Venezuela jetzt so eskaliert | ABC-Z

Die Entsendung des Flugzeugträgers USS Gerald R. Ford in die Karibik markiert einen neuen Höhepunkt in der Aggression der USA gegenüber Venezuela. Ein ehemaliger Top-Diplomat der USA enthüllt die wahre Strategie von US-Präsident Donald Trump.
Im Gespräch mit „Politico“ erläutert James B. Story, der Venezuela-Experte, der auch während Trumps erster Amtszeit als höchster Diplomat für das Land tätig war, die tatsächlichen Ziele hinter der Eskalation: Es gehe nicht nur um Drogen, sondern darum, die Eliten um Nicolás Maduro so unter Druck zu setzen, dass sie den linksgerichteten Staatschef selbst stürzen.
Trumps wahrer Venezuela-Plan: Druck auf Maduros inneren Kreis
Präsident Donald Trump beteuert zwar, er verfolge keinen „Regime-Change“, doch sein Kurs sei ein radikaler Wandel gegenüber seiner ersten Amtszeit. Laut Story zielt die aktuelle Strategie darauf ab, die Maduro nahestehenden venezolanischen Eliten zu beunruhigen und zu einer Abkehr zu bewegen.
„Ich glaube, die Absicht der Regierung ist, dass jemand aus Maduros näherem Umfeld ihn ins Exil einlädt, ihn an die Vereinigten Staaten ausliefert oder seinen Abgang auf andere Weise fördert“, erklärt Story gegenüber „Politico“. Dies sei das bevorzugte Ergebnis, und die aktuellen Aktionen – wie die Angriffe auf mutmaßliche Drogenhändler-Schiffe und die offene Thematisierung verdeckter Operationen – sollen genau diesen zusätzlichen Druck erzeugen.
Story bewertet dies als ein klares Signal: „Das sollte man sicherlich so lesen, dass dies eine Entscheidung ist, zusätzlichen Druck auf das Umfeld von Maduro auszuüben, um seinen Abgang zu fördern.“
Militärische Option: Genug Feuerkraft für eine „Enthauptung“
Neben dem Ziel, die Eliten zu zermürben, schafft der militärische Aufbau in der Region die Voraussetzungen für eine direkte Gewaltanwendung – auch wenn dies nicht die erste Wahl der Administration sei. Story betont, dass die Zahl der militärischen Mittel in den letzten Wochen erhöht wurde, was ihn zu der Schlussfolgerung bringe, „dass etwas passieren könnte.“
Der Diplomat schätzt die militärische Präsenz als ernstzunehmende Drohkulisse ein: „Es gibt nicht genug Mittel für eine Invasion“, aber es gäbe „genug ‚exquisite Mittel‘ vor Ort, die die Luftverteidigung des Landes überwältigen, die Luftwaffe ausschalten, die Marine ausschalten und die Regierung potenziell enthaupten könnten, falls er [Trump] sich zu einer solchen Entscheidung durchringt“, zitiert „Politico“ den Experten.
Die Androhung von Gewalt sei eine völlig neue Ebene des Drucks, da die Sanktionen bei Maduros Regime-Anhängern, denen es „egal ist, wenn die Menschen hungern oder es nicht genug Medikamente gibt“, kaum noch Wirkung zeigten, da sie gelernt hätten, mit ihnen zu leben.
Lateinamerika-Konsequenzen: Der Drogenkrieg im Karibischen Meer
Die US-Strategie, die laut Story nicht nur auf Drogen, sondern auch auf „Stabilität auf dem Kontinent“, Migration, Menschenrechte und Demokratie abzielt, hat bereits Spannungen mit anderen lateinamerikanischen Ländern ausgelöst.
Die Angriffe gegen Drogenboote in internationalen Gewässern könnten die regionale Kooperation im Kampf gegen den Drogenhandel beeinträchtigen. Story warnt vor einer Erosion der Zusammenarbeit, insbesondere mit Kolumbien, nachdem Präsident Gustavo Petro die Angriffe scharf kritisiert hatte: „Meine Erwartung ist, dass die Geheimdienstinformationen aus Kolumbien, falls sie nicht schon vollständig versiegt sind, aufgrund des Streits zwischen den beiden Präsidenten bald versiegen werden“, sagt Story in dem Interview mit „Politico“.
Auch andere Nationen der Region könnten Geheimdienstinformationen zurückhalten, „wenn sie glauben, dass dies zu einer kinetischen Aktion unsererseits führen wird, die sie als außergerichtliche Tötung definieren könnten“.
Die Eskalation Trumps zielt damit auf einen Regimewechsel durch Druck von innen ab, riskiert jedoch gleichzeitig, langjährige Anti-Drogen-Kooperationen in der Region zu untergraben.





















