Tofu-Bällchen mit Chimichurri · Eat this! | ABC-Z
Die fix gemachten Tofu-Bällchen mit zwei- bis dreifach Raucharoma sind zwar auch lecker, der eigentliche Star dieser Show ist aber die Chimichurri, die argentinische Kräutersauce.
Normalerweise – also, wenn sich die Wetterlage nicht permanent nach April anfühlt, wie dieses Jahr – grillt ganz Deutschland ja mit beinahe schon bürokratischer Regelmäßigkeit, sobald sich der Sommer auch nur ansatzweise bemerkbar macht. Dann kommen (bitte vegane!) Würstchen und marinierte (Seitan-)Steaks auf den Grill und drölfzig Saucen auf den Tisch … aber Chimichurri ist keine davon. Und das ist eigentlich eine Schande!
Die argentinische Kräutersauce schmeckt zwar auch zu allen anderen Jahreszeiten und Wetterlagen, aber ehrlicherweise am besten, wenn es draußen heiß ist und permanent nach Grill riecht. Wechselweise nach dem eigenen oder dem von irgendeinem Nachbarn in ungefähr 500 m Umkreis. Warum? Weil sie dank der schieren Menge an Petersilie und einem Hauch Essig wunderbar säuerlich-frisch ist, trotzdem so richtig herzhaft und deshalb eigentlich zu allem passt, was auch nur ein bisschen rauchig schmeckt.
Wie zu diesen Tofu-Hackbällchen, die – je nach Zubereitung – bis zu dreifaches Raucharoma abbekommen: vom Räuchertofu als Basis, vom geräucherten Paprikapulver und eben vom Grill. Auch wenn wir die Bällchen aus erwähnten Wettergründen in der Pfanne braten – sie funktionieren auch auf dem Rost. Beste Gelegenheit also, jetzt die Chimichurri-Skills zu trainieren, das Grillwetter kommt sicherlich noch … irgendwann.
Was ist Chimichurri eigentlich?
Die Würze wird zwar meist der argentinischen Küche zugeordnet, gehört aber auch in vielen, wenn nicht den meisten anderen lateinamerikanischen Ländern zur Esskultur dazu.
Es gibt so einige Vermutungen, wo die Sauce herkam – unter anderem eine Story über einen irischen Einwanderer namens Jimmy McCurry, der die Sauce erfunden haben soll und dessen Name dann von „Jimmy’s Curry“ zu Chimichurri verballhornt wurde. Am naheliegendsten klingt jedoch die Theorie, dass baskische Siedler ein ähnliches Rezept mit zusätzlich ziemlich ähnlichem Namen mit nach Argentinien brachten und die ursprünglich baskische Sauce tximitxurri zur argentinischen Chimichurri wurde.
Die Chimichurri-Geschichte ist also etwas komplex, die Zubereitung dafür wirklich simpel. Die klassischsten Rezepte bestehen nur aus Petersilie, getrocknetem Oregano, Knoblauch, Chiliflocken, Rotweinessig und Olivenöl. Die trockenen Gewürze werden zuerst kurz in der Säure „aufgeweckt“, während die Petersilie fein gehackt wird. Das geht zwar notfalls auch im Food Processor, mit dem Messer geschnitten wird die Sauce aber lockerer.
Rauchige Tofu-Bällchen – mit oder ohne Grill
Stammleser kennen das Basisprinzip für unsere Tofu-Bällchen bereits: Tofu wird mit Gewürzen püriert und dann mit Semmelbrösel und Seitan-Fix gebunden für Tofu-Bällchen mit einem schönen Biss, die in der Pfanne nicht zerfallen. Für extra Rauchgeschmack verwenden wir in diesem Rezept naheliegenden Räuchertofu und geräuchertes Paprikapulver, außerdem Tomatenmark und Sojasauce für Umami
Die Bällchen werden dann kurz scharf angebraten und anschließend mit Wasser abgelöscht. Mit geschlossenem Deckel können sie dann direkt in der Pfanne dämpfen. Ist die Flüssigkeit verdampft, werden sie dann noch ein paar Minuten fertig goldbraun gebraten. Die Zubereitung erinnert also an chinesische Potsticker.
Wir haben die Tofu-Bällchen auf ein paar Löffeln Sojaquark serviert und dann mit dem Chimichurri getoppt. Geröstetes Brot dazu und ihr habt ein schnelles, sommerliches Abendessen.
Für die Chimmichurri
-
Chiliflocken und Oregano in einer Rührschüssel mit Essig übergießen und kurz ziehen lassen.
½ TL Chiliflocken, 1 TL Oregano, 4 EL Rotweinessig
-
Petersilie fein hacken, Knoblauch ebenfalls fein hacken, reiben oder durch die Knoblauchpresse drücken.
50 g Petersilie, 2–4 Zehen Knoblauch
-
Petersilie und Knoblauch mit in die Schüssel geben, mit Olivenöl aufgießen und gut verrühren.
100 ml Olivenöl
-
Mit Salz und Pfeffer abschmecken und bis zum Servieren verschlossen in den Kühlschrank stellen.
½ TL Salz, ¼ TL schwarzer Pfeffer
Für die Tofu-Bällchen
-
Tofu, Knoblauch, Paprikapulver, Sojasauce, Tomatenmark und Pfeffer im Food Processor fein hacken. Bei Bedarf zwischendurch die Füllung von den Seiten des Mixbehälters kratzen. Dann Semmelbrösel und Seitan Fix dazu geben und kurz mixen, bis beide Zutaten gleichmäßig unter die Tofumasse gemischt sind.
350 g Räuchertofu, 1 Zehe Knoblauch, 3 TL geräuchertes Paprikapulver, 3 EL Sojasauce, 1 EL Tomatenmark, ¾ TL schwarzer Pfeffer, 60 g Semmelbrösel, 60 g Seitan-Fix
-
Mit angefeuchteten Händen 20 etwa golfballgroße Bällchen formen. Die Masse dabei gut andrücken.
-
Öl in eine heiße Pfanne geben und die Bällchen bei mittlerer bis hoher Hitze 5 Minuten rundherum goldbraun braten. Mit 100 ml Wasser ablöschen und mit geschlossenem Deckel etwa 5–7 Minuten dämpfen. Wenn die Flüssigkeit verdampft ist, Deckel abnehmen und unter Rühren 1–2 Minuten trocken rösten.
3 EL Öl
-
Veganen Quark auf Teller verteilen, Bällchen darauf anrichten und mit Chimichurri toppen.
200 g veganer Quark
Die Tofu-Hackbällchen können auch gegrillt werden. Reibe sie dazu gut mit Öl ein und grille sie über indirekter Hitze für etwa 5–8 Minuten.
Unterstütze uns
Für diesen Post haben wir keinen Sponsoren. Aber auch du kannst uns unterstützen und uns dabei helfen, dieses kleine Business aus Herzblut und viel Liebe zum Essen am Laufen zu halten. Was sagst du? Hast du Lust auf viele weitere Küchenabenteuer mit uns? Dann komm in die „Sriracha-Gang“ auf Steady.