Tödliche Snacks kosten drei Touristen das Leben – Botulismus-Alarm | ABC-Z

Berlin. Snacks werden zur Todesfalle: Drei Tote und zahlreiche Erkrankte nach einer Lebensmittelvergiftung sorgen für Entsetzen. Was steckt dahinter?
Idyllische Urlaubsorte, italienische Straßenmärkte und leckere Snacks – was nach sorgloser Sommerferienatmosphäre klingt, endete für drei Menschen tödlich. Ein schwerer Botulismus-Ausbruch erschüttert eines der beliebtesten Urlaubsländer Italien: Paninis und Guacamole wurden für drei Touristen zur tödlichen Falle. Zudem ist ein Dutzend Menschen erkrankt. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Schwere Lebensmittelvergiftung: Tödliche Snacks fordern drei Menschenleben
Es handelt sich um drei tragische Fälle in zwei touristischen Hotspots Italiens. Zwei Menschen starben, nachdem sie ein mit Brokkoli und Salsiccia belegtes Sandwich an einem Imbisswagen in Diamante (Provinz Cosenza) verzehrt hatten. Den ersten Untersuchungen zufolge soll der Straßenhändler offene Gläser über einen längeren Zeitraum ungekühlt in der Sonne stehen gelassen haben – dadurch konnten sich gefährliche Bakterien vermehren und Botulinumtoxin – ein hochtoxisches Gift – freisetzen.
Über zwölf Menschen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, zwei von ihnen befinden sich weiterhin in einem kritischen Zustand, wie die italienische Nachrichtenagentur „Ansa“ berichtet.
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Der dritte Fall ereignete sich Ende Juli in Sardinien. Eine 38-Jährige erlitt eine Botulismus-Vergiftung, nachdem sie in der Provinz Cagliari Guacamole gegessen hatte. Sie wurde in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert und lag über mehrere Wochen auf der Intensivstation, bevor sie schließlich verstarb – trotz zeitig verabreichten Gegengifts.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Foodtruck-Besitzer und Klinik
Nach den tragischen Todesfällen ermittelt nun die italienische Staatsanwaltschaft gegen den Foodtruck-Besitzer und Vertreter zweier Zulieferbetriebe. Ihnen werden fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung und Handel mit schädlichen Lebensmitteln vorgeworfen.
Auch die Privatklinik in Belvedere Marittimo steht im Fokus der Ermittlungen. Zwei der später Verstorbenen hatten dort zunächst Hilfe gesucht, wurden jedoch an eine besser ausgestattete Klinik verwiesen. Die Ermittler betonten, dass „der klinische Verlauf durch die unterbliebene Diagnose erschwert wurde, da die Symptome nicht sofort mit einer Botulinumtoxin-Vergiftung in Verbindung gebracht wurden, was den Beginn einer spezifischen Behandlung verzögerte“.