Tod Jahia Sinwars: “Das Böse hat einen schweren Schlag erlitten” | ABC-Z

Laut Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist der Tod des Hamas-Chefs Jahia Sinwar ein Zeichen für “den Niedergang der Herrschaft des Bösen” im Gazastreifen. Er begrüßte die Tötung Sinwars als wichtigen Meilenstein. Das Böse habe “einen schweren Schlag erlitten – aber die Aufgabe, die vor uns liegt, ist noch nicht erledigt”.

An die Bevölkerung des Gazastreifens gewandt, sagte Netanjahu in einer Videobotschaft: “Sinwar hat euer Leben zerstört. Er hat euch erzählt, er sei ein Löwe, aber in Wirklichkeit hat er sich in einer dunklen Höhle versteckt.” Weiter sagte er, die islamistische Terrororganisation Hamas werde nicht länger im Gazastreifen herrschen. “Dies ist der Beginn des Tages nach der Hamas – und eine Gelegenheit für euch, Einwohner des Gazastreifens, euch von ihrer Unterdrückungsherrschaft zu befreien.”

Netanjahu wandte sich zudem an die verbliebenen Hamas-Terroristen. “Wer seine Waffen niederlegt und die Geiseln freilässt, dem werden wir es ermöglichen, herauszukommen und zu überleben.” Gleichzeitig drohte er, man werde “die Rechnung begleichen” mit allen, die den Geiseln Schaden zufügten.

Biden hofft auf bessere Zukunft für Israelis und Palästinenser

Während sich US-Präsident Joe Biden auf dem Weg nach Deutschland befindet, veröffentlichte die US-Regierung bereits eine Erklärung in seinem Namen. Darin spricht Biden von einem “guten Tag für Israel, für die Vereinigten Staaten und für die Welt”. Sinwar sei für den Tod von Tausenden Israelis, Palästinensern, Amerikanern und Bürgern aus über 30 Ländern verantwortlich gewesen.

“Auf seinen Befehl hin drangen Hamas-Terroristen in Israel ein und töteten und massakrierten absichtlich – und mit unsäglicher Grausamkeit – Zivilisten, einen Holocaustüberlebenden, Kinder vor den Augen ihrer Eltern und Eltern vor den Augen ihrer Kinder”, sagte Biden weiter. Nach dem Tod des Hamas-Anführers bestehe nun die Möglichkeit für einen “Tag danach” in Gaza, ohne die Hamas. Biden hofft auf eine “politische Lösung, die Israelis und Palästinensern gleichermaßen eine bessere Zukunft bietet”. Sinwar sei ein “unüberwindbares Hindernis” für dieses Ziel gewesen. “Dieses Hindernis besteht nun nicht mehr. Aber es liegt noch viel Arbeit vor uns.”

Sinwar habe “amerikanisches Blut an seinen Händen” gehabt, sagte Bidens Stellvertreterin, die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. “Heute kann ich nur hoffen, dass die Familien der Opfer der Hamas ein Gefühl und ein gewisses Maß an Erleichterung verspüren”, sagte sie am Rande einer Wahlkampfveranstaltung.

Nun gebe es die Möglichkeit, den Krieg in Gaza endlich zu beenden. “Und er muss so enden, dass Israel sicher ist, die Geiseln freigelassen werden, das Leiden in Gaza endet und das palästinensische Volk sein Recht auf Freiheit, Sicherheit, Würde und Selbstbestimmung verwirklichen kann”, sagte Harris.

Baerbock fordert Freilassung aller Geiseln

Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) forderte von der Hamas die Freilassung aller Geiseln sowie die Niederlegung der Waffen. “Das Leid der Menschen in Gaza muss endlich aufhören”, sagte die Grünenpolitikerin. Sinwar bezeichnete sie als brutalen Mörder und Terroristen, der Israel und seine Menschen vernichten wollte. “Als Drahtzieher des Terrors am 7. Oktober brachte er Tausenden Menschen den Tod und unermessliches Leid über eine ganze Region.”

Der neue Nato-Generalsekretär Mark Rutte erinnerte daran, dass Sinwar als der Drahtzieher hinter den Terrorangriffen auf Israel am 7. Oktober 2023 gelte, die “jede vernünftige Seele in der Welt” verurteilt habe. Er persönlich werde Sinwar “nicht vermissen”, sagte Rutte.