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TKMS bangt um drei Milliardenaufträge für U-Boote | ABC-Z

Ein milliardenschwerer Auftrag für Thyssen-Krupp Marine Systems (TKMS) in Indien gerät erneut ins Stocken. Die indische Regierung plant, sechs U-Boote im Wert von rund fünf Milliarden Euro zu beschaffen, jedoch gibt es Zweifel an den bisherigen Technologietests. Das berichtet das „Handelsblatt“.

Beschwerden lokaler Zulieferer sind ein Grund für die Verzögerung. Diese beanstanden die ordnungsgemäße Durchführung der Tests, was die endgültige Entscheidung weiter hinauszögern könnte. Zudem sollen Zweifel an der deutschen Antriebstechnologie bestehen. Diese sei bisher nur in kleineren U-Booten im Einsatz, was Fragen zur Anpassung auf größere Modelle aufwerfe.

Spanischer Konkurrent bietet günstigere Alternative an

Ein TKMS-Sprecher betonte gegenüber dem „Handelsblatt“: „Das von uns bereitgestellte AIP-System ist für eine Vielzahl verschiedener U-Boot-Größen und U-Boot-Klassen geeignet, ohne dass das System geändert werden muss.“ Dennoch bevorzugen einige indische Verteidigungsexperten die kostengünstigere Lösung des spanischen Konkurrenten Navantia, dessen AIP-System allerdings noch nicht praxiserprobt ist und frühestens 2026 zum Einsatz kommen könnte. 

TKMS-Chef Oliver Burkhard startete eine PR-Offensive, um die indische Regierung von einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Zusammen mit der indischen Werft Mazagon Dock Shipbuilders will TKMS Indien zu einem „Technologie-Hub“ entwickeln und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.

Bundesregierung hat Interesse an Indien-Auftrag für TKMS

Unterstützung erhält TKMS, das über einen Börsengang nachdenkt, auch von der Bundesregierung. Wirtschaftsminister Robert Habeck betonte bei seinem Indien-Besuch im Oktober, dass Indien sich von der Abhängigkeit von russischen Rüstungsgütern lösen wolle. Er sagte: „Da Indien in einer nicht ganz friedlichen Region lebt, braucht es Waffen zur Selbstverteidigung – inklusive U-Booten.“ Ein erfolgreicher Vertragsabschluss in Indien würde die Sparte für potenzielle Käufer noch attraktiver machen, berichtet das „Handelsblatt“.

Außerdem könnte TKMS weitere Aufträge in Deutschland erhalten. Mehrere Ausschüsse im Bundestag tagen und sollen über neue Arbeit für TKMS entscheiden. Es geht um vier U-Boote, die 4,7 Milliarden Euro kosten sollen, berichtet der NDR. Wenn die Ausschüsse zustimmen, wird auch der NATO-Bündnis-Partner Norwegen nachziehen. Die Norweger haben an zwei weiteren 212CD-U-Booten Interesse. Sollte TKMS diese Aufträge erhalten, könnten in Wismar bis zu 1500 neue Jobs entstehen. Denn hier baut Thyssenkrupp die U-Boote.

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