Tierschützer fordern Schonung des weißen Fuchses von München – Landkreis München | ABC-Z

Der seltene weiße Rotfuchs, den Ende Juli der Naturfotograf Dominik Reigl im Landkreis München ablichten konnte, soll nicht ins Visier eines Jagdgewehrs geraten. Dies fordert nun die Tierschutzorganisation Peta. In einer Pressemeldung wird die Befürchtung geäußert, das Tier könnte wegen seiner ungewöhnlichen Fellfärbung zur Jagdbeute werden.
„Jäger in der Region haben es sicherlich schon auf den Fuchs abgesehen – je seltener, desto begehrter ist die Trophäe“, lässt sich Peta-Fachreferent Peter Höffken zitieren. Die Organisation habe darum am Freitag in einem Schreiben an den Jägerverein München-Land in Sauerlach im Landkreis München und in umliegenden Regionen appelliert, das seltene Tier am Leben zu lassen – und sämtliche seiner Artgenossen, ob nun weiß oder rot, ebenfalls. Denn Peta kritisiert die Fuchsjagd ganz grundsätzlich, für diese gebe es „aus wildbiologischer und gesundheitlicher Sicht keinen Grund“, so der Wortlaut der Pressemeldung.
Die Existenz des „Weißfuchses“ hatte vergangene Woche der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) München per Pressemitteilung vermeldet. Reigl hatte dem LBV einige Fotos des seltenen Tieres zur Verfügung gestellt. Dessen Farbe beruht auf einem gar nicht so seltenen Gendefekt, dem sogenannten Leuzismus, der bei vielen Tierarten vorkommt und Pigmentstörungen in Haaren oder Federn verursacht.
Besonders ist allerdings, dass der von Reigl abgelichtete Fuchs komplett weiß ist. Diese Variante des Leuzismus sei sehr selten, sagt LBV-Geschäftsführer Heinz Sedlmeier, gerade bei Füchsen seien nur wenige Fälle einer vollständigen Weißfärbung dokumentiert.
Wo der seltene Weißfuchs sein Zuhause hat, teilte der Fotograf im Übrigen nicht mit, nur dass es in der Nähe eines nicht gerade seltenen Maisfeldes im nicht gerade kleinen Landkreis München ist. Denn auch Trophäenjäger, die statt mit Flinte mit dem Smartphone auf die Jagd gehen, dürften dem Wohlergehen des Tieres nicht unbedingt zuträglich sein.