Tierpark Arche Warder zeigt seltene Nutztierrassen | ABC-Z

Stand: 24.07.2025 11:44 Uhr
Europas größter Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen liegt idyllisch zwischen Rendsburg und Neumünster im Naturpark Westensee. Mehr als 1.200 Tiere aus gut 90 Rassen leben dort.
Ob Gelände oder Tiere – die Arche in Warder ist kein herkömmlicher Zoo. Vielmehr spazieren die Besucher durch eine ursprüngliche Landschaft mit Bäumen, Hügeln, Feuchtflächen und großen Wiesen. Am Wegesrand liegen großzügig Freigehege, in denen unter anderem zottelige Poitou-Esel, robuste Wasserbüffel und imposante Rinder leben. Die meisten haben eins gemeinsam: Sie sind selten geworden oder sogar vom Aussterben bedroht, viele stehen auf der Roten Liste der bedrohten Nutztierrassen.
Das Arche-Prinzip
Immer zwei Tiere einer Art ließ Noah auf seine Arche, damit sie die Sintflut überleben. Die Arche Warder verfolgt ein ähnliches Prinzip. Die Tierpark-Macher schützen alte Haus- und Nutztierrassen durch Züchtung, Bildung, Forschung und Vernetzung. Dadurch soll die natürliche Vielfalt erhalten werden, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges kontinuierlich abgenommen hat. Um die Nachfrage nach den alten Rassen zu fördern, verkauft der Tierpark einen Teil des Nachwuchses an Landwirte sowie Fleisch- und andere Produkte aus eigener Herstellung in einem Hofladen.
Aussichtsplattform, Streichelhof und Spielplatz
Zum Bestand gehören unter anderem Esel, Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen sowie Kleintiere, Enten, Hühner und Gänse – insgesamt mehr als 1.200 Tiere aus gut 90 Rassen. Besucher können ihnen in dem weitläufigen Parkgelände erstaunlich nahe kommen, die meisten sind sehr zutraulich und lassen sich sogar streicheln.
Eine Aussichtsplattform am Mufflon- und Bezoarziegen-Gehege bietet einen guten Überblick über den Park. Besondere Attraktionen für Kinder sind das Ferkelgehege mit verschiedenen zutraulichen Schweinerassen, der Streichelhof und das Tierschauhaus. Dort leben Muttertiere mit ihrem Nachwuchs. Weitere Anziehungspunkte für Familien: Strohburg, Steinzeit-Siedlung und Spielgeräte.
Für einen großen Spaziergang, der an allen Gehegen vorbeiführt, sollte man mindestens drei Stunden einplanen. Es gibt auch zwei kürzere, ausgeschilderte Routen. Tipp: Wer den Zoo bei nicht so schönem Wetter oder nach Regen besucht, sollte festes Schuhwerk tragen.
Bedrohte Rassen unterstützen
Um die Arche Warder in ihrer jetzigen Form zu erhalten, sucht der Tierpark finanzielle Unterstützung in Form von Spenden, Tier- oder Projektpatenschaften. Eine weitere Möglichkeit ist es, Fördermitglied zu werden. Auch Kindergärten und Schulen können sich daran beteiligen. Für sie gibt es auch ein großes pädagogisches Angebot mit Führungen und Aktionen zu vielen Themen.
Wer mag, kann auch im Park übernachten – in Ferienwohnungen oder im Zelt.
Arche Warder
Zentrum für alte Haus- und Nutztierrassen e.V.
Langwedeler Weg 11
24646 Warder
Tel. (04329) 913 40
Öffnungszeiten und weitere Informationen auf der Website des Tierparks