Vergewaltiger von Pelicot erhält nach Berufung noch längere Strafe – Panorama | ABC-Z

Im Missbrauchsfall Gisèle Pelicot in Frankreich hat einer der 51 verurteilten Täter in einem Berufungsprozess eine noch höhere Strafe erhalten. Das Gericht im südfranzösischen Nîmes verurteilte den 44-jährigen Husamettin D. zu zehn Jahren Haft, nachdem er in erster Instanz eine Strafe von neun Jahren erhalten hatte, berichteten französische Medien aus dem Verhandlungssaal.
In dem aufsehenerregenden Fall waren Ende vergangenen Jahres 50 Männer zumeist wegen Vergewaltigung zu Haftstrafen zwischen 3 und 15 Jahren verurteilt worden. Gisèle Pelicots Ex-Mann Dominique hatte vor Gericht gestanden, seine damalige Frau fast zehn Jahre lang immer wieder mit Medikamenten betäubt, missbraucht und von Fremden vergewaltigen lassen zu haben. Er erhielt die Höchststrafe von 20 Jahren Haft.
D. hatte nach dem ursprünglichen Prozess als einziger der Verurteilten Berufung eingelegt. 16 weitere Täter nahmen davon wieder Abstand. „Ich akzeptiere nicht, dass ich als Vergewaltiger beschrieben werde“, hatte D. gesagt. „Diese Bürde lastet viel zu schwer auf mir“. Wie die meisten Angeklagten hatte er im Prozess behauptet, er habe die Vergewaltigung Pelicots für ein Rollenspiel gehalten. Dieser Argumentation folgte nun auch das Berufungsgericht nicht.
In dem Berufungsprozess hatte die Staatsanwaltschaft zwölf Jahre Haft für den 44-Jährigen gefordert, dessen Tun Pelicots Ex-Mann wie auch das der anderen Täter ausführlich auf Video festgehalten hatte. Der Angeklagte sei nicht bereit, Verantwortung für seine Tat zu übernehmen, sagte Generalstaatsanwalt Dominique Sié in seinem Schlussplädoyer.
Die zu einer feministischen Ikone gewordene Gisèle Pelicot reagierte im Berufungsprozess empört auf die Aussage des Angeklagten. „Sie kommen durch die Tür, wann habe ich Ihnen meine Zustimmung gegeben? Sie vergewaltigen mich, zwei Stunden sind eine lange Zeit, ich schäme mich für Sie“, sagte sie im Zeugenstand.





















