THW Kiel müht sich zum Pflichtsieg gegen FA Göppingen | ABC-Z

AUDIO: THW Kiel gewinnt gegen Göppingen (1 Min)
Stand: 22.11.2025 22:07 Uhr
Der THW Kiel ist seiner Favoritenrolle im Bundesliga-Duell mit FA Göppingen gerecht geworden. Der Handball-Rekordmeister setzte sich am Samstagabend gegen die Schwaben mit 34:30 (16:12) durch und hält damit Anschluss zu Tabellenführer SC Magdeburg.
Die Mannschaft von Trainer Filip Jicha zeigte vor heimischer Kulisse allerdings einen wechselhaften Auftritt. Im Angriff vergaben die Schleswig-Holsteiner ungewohnt viele Chancen. Möglicherweise ein Konzentrationsproblem, das auch ein Stück weit auf einer gewissen Müdigkeit gründete. Denn im dritten Spiel binnen sieben Tagen – darunter das Duell mit Meister Füchse Berlin vor einer Woche – konnte von den “Zebras” keine Galavorstellung erwartet werden.
Viele technische Fehler in unruhiger Partie
Es war kein Spiel für Handball-Ästheten, das die Zuschauer in der ersten Hälfte sahen. Bei beiden Teams wechselten sich gute und misslungene Aktionen in schöner Regelmäßigkeit ab. Nach rund 15 Minuten schlugen bereits insgesamt sieben technische Fehler zu Buche, drei davon unterliefen dem THW, einer mehr sogar noch den Gästen. Es war zunächst eine unruhige Begegnung, in der die Rivalen nur selten nach einstudierten Spielzügen aus dem Positionsangriff erfolgreich waren.
Viel wurde auf beiden Seiten über individuelle Klasse gelöst. Und was das Spielermaterial angeht, ist Kiel weitaus prominenter besetzt als die Schwaben. Dementsprechend führten die Hausherren in dem vorerst wilden Schlagabtausch rasch mit drei Toren (6:3/11.).
THW scheitert immer wieder an Keeper Sæverås
Weiter absetzen konnte sich das Jicha-Team zunächst aber nicht. Und daran hatte insbesondere Keeper Kristian Sæverås einen großen Anteil. Mit acht Paraden in den ersten 30 Minuten übertrumpfte der Norweger sogar noch THW-Schlussmann Andreas Wolff, der immerhin sechs Würfe Göppingens in Durchgang eins entschärfte.
Die Vorderleute des Nationaltorwarts bekamen erst in den letzten Minuten vor der Halbzeit mehr Sicherheit in ihre Aktionen. Nun wurde das Spiel der “Zebras” klarer und dominanter. Eine zwischenzeitliche Fünf-Tore-Führung (15:10/28.) zeugte von der Leistungssteigerung der Schleswig-Holsteiner im ersten Abschnitt.
THW betreibt Chancenwucher, Deckung steht aber sicher
Nach dem Seitenwechsel zeigten die Norddeutschen dann aber wieder ihr anderes Gesicht. Ein wenig fahrig im Angriff, ein bisschen zu zaghaft in der Deckung – und schon war der schöne Vorsprung fast dahin. Göppingen kam auf einen Treffer heran (17:18/36.) und brachte die Ostseehalle damit zum Schweigen. Allerdings nur sehr kurzfristig. Denn nur Sekunden später bekam Erik Persson eine Zweiminuten-Strafe. Und in Überzahl konnte der THW wieder auf drei Tore davonziehen (20:17/38.).
Bald darauf leuchete sogar eine 25:20-Führung der Kieler von der Anzeigetafel (42.). Die Vorentscheidung? Mitnichten! Mit einem 3:0-Lauf zum 23:25 (46.) sorgten die Gäste wieder für Spannung. Jicha entglitten zuweilen seine Gesichtszüge, weil sein Team im Angriff weiter zu viele Chancen ausließ. Am Abschluss wird der frühere Weltklasse-Rückraumspieler mit seinen Schützlingen noch arbeiten müssen. Mit der Abwehrleistung konnte der Tscheche weitgehend zufrieden sein.
Am Ende reichte dem Rekordchampion ein mittelmäßiger Auftritt zum Sieg gegen einen Kontrahenten, der die Punkte eigentlich auch gleich mit der Post an die Förde hätte schicken können. Denn der bis dato letzte Sieg der Schwaben ist schon 47 Jahre her.
























