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Gibt es eine bessere Sandale als Birkenstock? | ABC-Z

Selbst wenn Sie gerade einen kühlen Platz zum Lesen haben: Stellen Sie sich vor, es ist heiß, und Sie sind irgendwo unter Leuten. In der Innenstadt, im Supermarkt, an einem Bahnhof. Sie schauen zu Boden. Wahrscheinlich sehen Sie jetzt viele Birkenstock-Sandalen. Modell Madrid mit einem Riemen, Modell Arizona mit Doppelriemen, Modell Florida mit Dreierriemen, Modell Gizeh mit Zehenriemen. Da sind die Klassiker, und da sind die neueren Modelle, die erst aufkamen, als Birkenstock vor gut einem Jahrzehnt cool wurde, mit breiten Messingschnallen oder aus EVA-Kunststoff. Da sind die Birkenstock-Birkenstocks für um die 100 Euro und die Designer-Birkenstocks in Zusammenarbeit mit Marken wie Valentino oder Proenza Schouler für das Dreifache.

Ein Hoch auf diese Fußbett-Schlappen bei Hitze! Irgendwann im vergangenen Jahrzehnt haben sie ihr Image des hässlichen Schuhs abgeschüttelt und sind raus in die Welt, um den Mainstream im Alltag von Schmerz und Schweiß zu befreien. Ein nicht unerheblicher Teil der Deutschen wird heute mit Birkenstock-Sandalen ausgestattet sein.

Mainstream: die Florida-Sandale von BirkenstockGetty

Und so musste es wohl kommen, wie es nach dem Prinzip Mode kommen musste: Ein kleiner Teil der Bevölkerung rüstet auf.

Wer sich in diesen Tagen in die Ecken der Innenstädte verirrt, in denen die Luxusmarken ihre Läden haben, wer in den teureren Markthallen einkauft oder vielleicht nicht an einem Bahnhof steht, sondern an einem Flughafen, bemerkt schnell, dass es da noch die De-Luxe-Alternative zur Birkenstock-Sandale gibt. An auffällig vielen Sandalen mit Profilsohlen und robusten Riemen sitzt jetzt ein „H“ auf dem Spann. Sie sind natürlich von Hermès, Modell Chypre. An anderen, ebenfalls geländegängig wirkenden Sandalen blitzt eine Metallschnalle mit Celine-Logo auf.

Was kosten diese Sandalen bloß?

Beide Modelle sind an den erwähnten Orten so häufig zu sichten, dass man sich sofort fragt, was solche Sandalen für Hitzetage bloß kosten mögen. 760 Euro sind es bei Hermès, 850 Euro bei Celine, deutlich mehr als bei Birkenstock und zugleich nur ein Bruchteil von dem, was für eine Ledertasche dieser Luxusmarken fällig wird.

Sind diese Sandalen das bessere Birkenstock? Wenn überhaupt, hat das Original nur ein Defizit: Es bleibt ein Freizeitschuh, während Sandalen von Celine oder Hermès selbstverständlicher auf Bü­roetagen genehm sein dürften. Sollen diese Luxustreter dort mal ruhig ankommen. Am Ende hilft das allen anderen Leuten, die auch an diesen Orten künftig in Birkenstocks erscheinen können.

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