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Thomas Dähne: Neuer Torwart des TSV 1860 München will sich Marco Hiller nicht vergleichen | ABC-Z

Der eine trug 17 Jahre lang den Löwen auf der Brust, mehr als sein halbes Leben lang – und startet am kommenden Samstag mit seinem neuen Verein KAS Eupen gegen RFC Lüttich in die Meisterschaft der zweiten belgischen Liga. Der andere versucht sich an der sportlich wie emotional durchaus kniffligen Aufgabe, diese Fußstapfen und Torwarthandschuhe auszufüllen: Der TSV 1860 startet am Freitag um 19 Uhr bei Rot-Weiss Essen in die Drittliga-Saison 2025/26. Es ist die erste Spielzeit ohne Marco Hiller zwischen den Pfosten – und ein neues Kapitel mit Thomas Dähne, Sechzigs neuer Nummer eins. Sechzigs neuer Hiller.

TSV 1860 München: Dähne über seine Rolle

“Ich kenne Marco nicht persönlich, habe auch nie gegen ihn gespielt. Deswegen, glaube ich, steht es mir überhaupt nicht zu, irgendwelche Äußerungen oder Vergleiche zu ziehen”, sagte der Neuzugang über seinen Vorgänger und versuchte, den Blick auf das Wesentliche zu richten: “Ich bin dafür da, dass ich meine Sache so gut wie möglich mache, so gut wie möglich für die Löwen Leistung bringe.”

Trainer Patrick Glöckner zeigte sich mit Ankunft, Vorbereitung und nicht zuletzt dem Wirken Dähnes in der Kabine sehr zufrieden. “Das, was wir von ihm gesehen haben, wie er sich beweisen musste in der Vorbereitung, das hat er richtig gut gemacht. Er ist auch ein guter Typ, tut der Kabine gut, hat ein richtiges Maß an Lockerheit und Ernsthaftigkeit. Ich denke, wir haben da einen Torhüter verpflichtet, der uns weiterbringt.”

Trainerlob für Dähne

Und ganz nebenbei einen Mann, der etwas zu erzählen hat, in seiner Zeit bei HJK Helsinki in Finnland ein Studium zum Immobilienmakler absolviert hat und sich vorstellen könnte, noch nach der Karriere Polizist zu werden. Ein trainerliches Lob des Gesamtpakets Dähne, das der neue Keeper gewiss gerne vernimmt. In sportlicher Hinsicht soll Ex-Erstligatorwart von Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel über jeden Zweifel erhaben sein und von Saisonbeginn an den Kasten so sauber halten wie möglich. Nur ein Gegentreffer in neun Testspielen, in denen Dähne sein Können immer wieder aufblitzen lassen konnte, ist dabei ein guter Vorgeschmack.

Starkes Trainerlob für die neue Nummer eins:  "Er ist auch ein guter Typ, tut der Kabine gut, hat ein richtiges Maß an Lockerheit und Ernsthaftigkeit", sagt Patrick Glöckner über Thomas Dähne.
Starkes Trainerlob für die neue Nummer eins: “Er ist auch ein guter Typ, tut der Kabine gut, hat ein richtiges Maß an Lockerheit und Ernsthaftigkeit”, sagt Patrick Glöckner über Thomas Dähne.
© IMAGO/Ulrich Wagner
Starkes Trainerlob für die neue Nummer eins: “Er ist auch ein guter Typ, tut der Kabine gut, hat ein richtiges Maß an Lockerheit und Ernsthaftigkeit”, sagt Patrick Glöckner über Thomas Dähne.

von IMAGO/Ulrich Wagner

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Dazu kommt allerdings noch die Frage, ob er Hiller auch in Sachen Identifikationsfigur nachfolgen kann, oder muss. Eine Aufgabe, die gemessen an der mehrdimensionalen Rolle Hillers als Stammkeeper, Führungsspieler, Aufstiegsheld und Publikumsliebling auch einen unguten Druck erzeugen und bei manchem Fan eine immens hohe Erwartungshaltung erzeugen könnte.

Erwartungen der Fans

Glöckner aber wiegelt ab: “Marco war ja sehr speziell, wie lange er im Verein war. Ich denke eher nicht, dass Thomas das schaffen kann. Aber ich glaube, dass die Fans trotzdem akzeptieren, wenn einer alles für den Verein tut, sich aufopfert und immer wieder ein paar geile Paraden zeigt, um die Mannschaft im Spiel zu halten.” Dähnes doppelter Vorteil in dieser Hinsicht: In einem Konkurrenzkampf mit Hiller, wäre er denn noch im Verein, könnte sich sie Löwen-Liebe tatsächlich schnell gegen ihn richten, der spielende Torwarttrainer René Vollath kann ein Lied davon singen.

Und dann wären da ja noch die Herren Kevin Volland und Florian Niederlechner, die nach ihrer märchenhaften Rückkehr die Sehnsucht der Anhänger nach Galionsfiguren auf dem Rasen bestens bedienen. Was natürlich nicht bedeutet, dass Dähne nicht zu einem neuen Löwen-Liebling aufschwingen kann: “Ich glaube, jeder Spieler kann sich in die Herzen der Fans spielen”, ist Glöckner überzeugt.

Dähnes Chancen zum Publikumsliebling

Dazu braucht es bekanntlich erst einmal nur gute Leistungen – und im Laufe der Zeit gerade bei Schlussmännern die ein oder andere Legendenbildung über gehaltene Elfmeter oder unmenschliche Paraden…

Und sowieso, der Hiller-Nachfolger Dähne will sich seinen Worten zufolge gar nicht so sehr mit dem Mann vergleichen, der seine Aufstiegsträume nun mit einem ambitionierten Klub in Belgien weiterträumen möchte. Dähne hat auch eine andere Rückennummer – und könnte Hiller ja auch ganz einfach als Aufstiegsheld nachfolgen: “In der Jugend hat es damals nur die 1 oder die 21 gegeben”, erzählt der Ex-Salzburger Bulle, der dort ein Haus gebaut hat, aber auch in München eine Bleibe anvisiert hat: “Deswegen bin ich dann bei der 21 und das ist eigentlich so meine Glücksnummer. Deswegen bin ich dann mit der 21 in Kiel aufgestiegen und vielleicht ist das ja ein gutes Omen…”

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