Wichtiger Zins-Frühindikator zeigt klares Warnsignal | ABC-Z

Die Bauzinsen schwanken ständig – doch wohin geht der Trend? Mirjam Mohr vom Kreditvermittler Interhyp analysiert die aktuelle Zinsentwicklung bei Immobilienkrediten und verrät, ob Baufinanzierungen künftig noch teurer werden. Zudem gibt sie praktische Tipps, wie Kreditnehmer auch bei hohem Zinsniveau noch attraktive Konditionen für die Immobilienfinanzierung erhalten können.
Baufinanzierung jetzt abschließen? Leichte Aufwärtsbewegung bei Zinsen
„Seit der zweiten Juli-Hälfte sehen wir eine leichte Aufwärtsbewegung bei den Bauzinsen, von rund 3,5 Prozent für zehnjährige Darlehen auf aktuell etwas über 3,6 Prozent“, erklärt Mohr. Für die kommenden Wochen erwartet sie allerdings keine großen Sprünge: „Um dieses Niveau werden sich die Bauzinsen voraussichtlich seitwärts bewegen.“
Mirjam Mohr ist Vertriebsvorständin bei Interhyp. Auch Ihrer Sicht bietet sich für Verbraucher aktuell ein attraktives Zinsumfeld.
© Interhyp | Andreas Pohlmann
Der Grund: Der 10-Jahres-Swap, ein wichtiger Frühindikator für die Zinsentwicklung, nähert sich wieder dem Niveau von März 2025 – damals kletterten die Bauzinsen kurzzeitig auf rund 3,7 Prozent. „Wer mit dem Immobilienkauf liebäugelt, sollte nicht auf sinkende Bauzinsen spekulieren“, denkt sie.
Immobilienkredit: So lassen sich bessere Zinsen sichern
Doch wie können sich Kreditnehmer im aktuellen Umfeld die besten Zinsen sichern? Hierfür gibt es gleich mehrere Stellschrauben. „Ein Vergleich verschiedener Baufinanzierungs-Angebote hilft dabei, die besten Konditionen zu finden. Je mehr Eigenkapital eingebracht wird, desto günstiger sind die Zinsen.“
Käufer können sich auch Eigenleistungen beim Bau oder bei einer Sanierung als Eigenkapital anrechnen lassen. „Zusätzlich kann eine hohe Tilgung und passende Sollzinsbindung zu niedrigeren Zinsen führen“, sagt Mohr. Förderprogramme etwa von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder von Landesbanken böten zudem vergünstigte Zinsen. Hier gelten allerdings oft strenge Vorgaben, beispielsweise zur Energieeffizienz.
Über Mirjam Mohr:
Mirjam Mohr ist seit über 15 Jahren Vertriebsvorständin beim Kreditvermittler Interhyp. Zuvor sammelte sie Erfahrung bei verschiedenen Finanzdienstleistern, darunter Goldman Sachs und Unicredit.
Energieeffizienz: Faktor spielt zunehmend eine Rolle beim Immobilienkauf
„Es gibt mittlerweile mehrere Ansätze am Markt, bei denen die Energieeffizienz einer Immobilie direkten Einfluss auf die Konditionen der Baufinanzierung hat – sowohl in Form von Zinsgutschriften als auch in Form von Zins-Malus-Systemen, wenn bestimmte Energiestandards nicht erreicht werden“, so Mohr.
Unser Zins-Check der Woche:
In unserem Zins-Check der Woche klären wir, welche Fallstricke für Immobilienkäufer im heutigen Markt lauern. Diese und ähnliche Fragen rund um Baufinanzierung und Zinstrends diskutieren wir mit Immobilienprofis. Auch Sie haben konkrete Fragen zu dem Thema? Schreiben Sie unserer Redakteurin.
Banken bieten vermehrt Rabatte, wenn eine Immobilie durch Sanierung eine bessere Energieeffizienzklasse erreicht. Auf der anderen Seite führen schwache Klassen wie G oder H bei einigen Anbietern bereits zu Zinsaufschlägen. „Dies ist zwar noch kein flächendeckendes Malus-System“, betont die Expertin. Allerdings sei hier ein erster Trend erkennbar. „Die Energieeffizienzklasse einer Immobilie gewinnt vermehrt an Bedeutung“, schließt sie.
>> Ein Experte hat außerdem verraten, wie Immobilienbesitzer bei der Heizung Geld sparen können.
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