Untenrum belastet: Gar nicht sexy – diese Slips sind voller Schadstoffe | ABC-Z

Untenrum belastet
Gar nicht sexy – diese Slips sind voller Schadstoffe
30.05.2025, 11:24 Uhr
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Damenunterwäsche soll oft mehr als nur praktisch sein – und so sehen Slips und Tangas mit Spitze, Glanz oder durchsichtigem Stoff verführerisch aus. Doch viele Höschen enthalten gesundheitskritische Bisphenole. Was gar nicht gut ist.
Vollkommen zu Recht sind es Frauen leid, auf ihre sexuelle Anziehungskraft reduziert zu werden. Ungeachtet dessen möchte die eine oder andere von ihnen zumindest gelegentlich für wen oder was auch immer verführerisch aussehen. Auch untenrum, durch das Tragen entsprechender Slips.
Doch viele Damen-Höschen enthalten gesundheitskritische Bisphenole. Besonders betroffen sind Modelle aus Synthetikfasern. Dies zeigt eine Untersuchung des Schweizer Partnermagazins der Stiftung Warentest, K-Tipp, welches 16 Damen-Slips geprüft hat.
Bisphenole sind chemische Verbindungen und stecken oft in synthetischen Fasern. Am bekanntesten ist Bisphenol A (BPA). Über einen längeren Zeitraum aufgenommen, kann BPA das Immunsystem schädigen, die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und hormonell bedingte Krebsarten wie Brustkrebs auslösen. Die Europäische Chemikalienagentur hat Bisphenol A daher als “besonders besorgniserregend” eingestuft. Bisphenol S ist in der Industrie laut K-Tipp mittlerweile ein beliebter Ersatz für BPA. Studien zeigen jedoch eine ähnlich schädigende Wirkung.
Nur zwei ohne Schadstoffe
Nur zwei Modelle hatten kein Schadstoffproblem und sind empfehlenswert: der Exquise Tanga von Etam (12 Euro) und der Hanro Luxury Moments Pant für 50 Euro. Alle anderen Slips waren belastet, zwölf sogar stark – darunter Höschen von H&M, Hunkemöller, Triumph und Victoria’s Secret.
Die von den Schweizern getesteten Modelle bestanden größtenteils aus Kunstfasern wie Polyester, Polyamid und Elastan. Da die Slips eng anliegen, können durch Wärme, Reibung und Schweiß schädliche Stoffe über die Haut direkt in den Körper gelangen. Im Schadstofftest fielen denn auch etliche große Marken durch, die auch in Deutschland erhältlich sind.
Als “stark belastet” wurden unter anderem diese Slips bewertet:
- Triumph Crazy Stupid Love. Der Slip enthielt den mit Abstand höchsten Gehalt an Bisphenol S.
- Calvin Klein Instinct Sensual Stretch Lace.
- Hunkemöller Private Collection Nadia Tanga.
- Der Chantelle String, der Lace-up Lacie String von Victoria’s Secret und die Auroria Panties von Obsessive enthielten gleich mehrere Bisphenole.
- Im Tanga mit Motivstickerei von H&M fand das Labor Rückstände von bedenklichen Reinigungsmitteln.
Als “belastet” wurden eingestuft:
- Der Slip aus Seide und Spitze von Intimissimi.
- Der Seidenstring von Zara.
Bereits im Herbst 2024 hatte das österreichische Verbrauchermagazin “Konsument 71” Unterhosen für Kinder und Erwachsene auf Bisphenole untersucht − und kam auf ein ähnliches Ergebnis wie aktuell die Schweizer. Alle waren “Seamless”-Modelle – also ohne Nähte, sehr elastisch und ausschließlich aus synthetischem Material hergestellt.