Politik

Thalheimer inszeniert Wagners „Tristan und Isolde“ in Genf | ABC-Z

Reduktion von Ausstattung und Effekt, dafür tiefschürfende Konzentration auf das Drama: So lautet das Versprechen minimalistischer Regie, die im Erbe des postdramatischen Theaters steht. Solche Psychologisierung scheint bei einem Stoff wie Richard Wagners „Tristan und Isolde“, der von Geburtstrauma bis Entgrenzungssehnsucht vor Bedeutungsschwere strotzt, unausweichlich. Die Inszenierung, mit der Michael Thalheimer jetzt die Saison des Grand Théâtre de Genève eröffnete, wählte jedoch einen hy­briden Ansatz und verband die triste Kargheit der Postdramatiker mit dem starren Spiel gestrigen Rampentheaters. Als Rahmen setzte ihm der Bühnenbildner Henrik Ahr eine Wand aus beschirmten Glühbirnen in einen schwarzen Guckkasten, der von einem fahrbaren Podest durchteilt wurde.

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