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Tegernsee: Wirt der Saurüsselalm hört nach jahrelangem Rechtsstreit auf – Bayern | ABC-Z

Seit Jahren wird um die Saurüsselalm oberhalb des Tegernsees gestritten – nun zieht Pächter Martin Frühauf, einst Leibkoch von Bundeskanzler Helmut Kohl, einen Schlussstrich. Noch bis 20. Dezember sollen Tartar und Trüffelpizza auf die rustikalen Tische der Alm im Söllbachtal kommen, dann ist Schluss. So teilt er es auf der Webseite der Event-Alm mit.

Die Entscheidung, den Betrieb einzustellen, sei „alles andere als leicht“ gefallen. „Doch angesichts der aktuellen Lage ist dieser Schritt unumgänglich.“ Man sehe sich seit mehr als drei Jahren einer „intensiven negativen Medienberichterstattung“ ausgesetzt, ständige Beobachtung und anhaltender Druck hätten die Betreiber „zunehmend zermürbt“. „Es gibt keine andere Alm in Deutschland, die so stark reglementiert und überwacht wird wie die Saurüsselalm.“

Der gastronomische Erfolg der Saurüsselalm sei zunehmend von Anfeindungen durch Tourismus-Gegner überschattet worden. Dies sei der Grund für die Schließung vor Weihnachten: „Die dauerhaften Angriffe der Gegner, kombiniert mit der Unklarheit was rechtlich erlaubt und politisch gewollt ist, lassen uns leider keine andere Wahl“, heißt es in einer Mitteilung.

Der Almbetreiber Franz Josef Haslberger will nun mit Gastronomen aus Bayern Gespräche über einen neuen Pachtvertrag und ein entsprechendes Gastronomiekonzept aufnehmen. „Wir setzen nach wie vor auf einen konstruktiven Austausch zwischen dem Landrat, der Gemeinde und dem Klageverein.“

Seit Jahren schon wird um die einst abgelegene Söllbachaualm bei Bad Wiessee gestritten. Einst hieß es, sieben Tage pro Woche solle es dort zu moderaten Preisen almtypische Verpflegung für Bergwanderer geben. So sah es ein privatrechtlicher Vertrag zwischen der Gemeinde und dem örtlichen Großgrundbesitzer Haslberger vor. Unter diesen Umständen stimmte die Gemeinde Haslbergers Plänen zu, die einstmals abgelegene und rein der Landwirtschaft dienende Söllbachaualm im Wiesseer Hinterland zum neuen Ausflugsziel am Tegernsee aufzubrezeln. Weil es aber für die umgebaute Alm keine Genehmigung und – rein rechtlich – nicht einmal einen Bauantrag gibt, wurde durch mehrere Instanzen gestritten, der Betrieb lief aber immer weiter.

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