Taxifahrer in Kapstadt erzählt von seinem prominentesten Fahrgast: Jürgen Klopp – Panorama | ABC-Z
Mitten in … Kapstadt
Die Frage des Taxifahrers kommt unvermittelt. Weißt du, welchen Deutschen wir hier wirklich lieben? Hm, Namen rattern im Kopf, mit Vorbildern aus Deutschland ist es ja so eine Sache. Dann löst Garth, eingewandert nach Südafrika aus Somalia, es selbst auf: Jürgen Klopp. Er gerät ins Schwärmen, über den Fußballtrainer, den Menschen Klopp. In voller Fahrt zieht er den Ärmel hoch, zum Vorschein kommt auf dem Unterarm ein Tattoo mit dem Wappen des FC Liverpool. Einmal habe er hier am Flughafen in Kapstadt auf Kundschaft gewartet, da sei plötzlich Klopp aufgetaucht, angekommen im Urlaub. Er habe ihm das Tattoo gezeigt, Klopp habe das Wappen geküsst. „Den Arm habe ich danach lange nicht mehr gewaschen.“ Nun ist Klopp zwar nicht mehr Liverpool-Trainer, aber Garths Traum bleibt: einmal das Geld haben, um ein Spiel an der Anfield Road live zu erleben. Georg Ismar
Mitten in … Lindau
Abendzug Zürich – München, allgemeines Vor-sich-hin-Dösen. Doch kurz hinter der deutschen Grenze kommt Leben in die Bude. Der Zoll. Alle in Schwarz, dazu farblich passend der diensthabende Schäferhund. Der zeigt in der Reihe vor mir reges Interesse an einer Handtasche. Die Besitzerin grinst und reicht den Beamten ein Mäppchen mit der Bemerkung: „Vermutlich hat er das gerochen“ – zwei Joints. Merke: Haschisch darf nicht nach Deutschland eingeführt werden, auch nicht in geringen Mengen zum Eigengebrauch. Wird also konfisziert. Dann nähert sich die Hundeschnauze meinen schuhlosen Füßen, erschnuppert daran aber offensichtlich nichts Verdächtiges. Dafür aber in der Reihe hinter mir. Bingo, erneuter Volltreffer. Der Herr wird samt Gepäck aus dem Zugabteil geführt, das war wohl kein Eigenbedarf mehr. Ein echter Doppelwumms für die Pfote! Gabi Klein
Mitten in … Brühl
Die Katze ist versorgt, das Essen vorbereitet, alles spricht für einen ultraruhigen Vormittag. Da spinkst die bessere Hälfte zur Parkbucht gegenüber und ärgert sich prompt, weil unser Wagen auf dreiste Weise zugestellt worden ist: Hinten steht ein weißer Lkw nur zwei Zentimeter von unserem Heck entfernt, vorn passt zwischen die beiden Autos kein Papier. Dafür prangt am Scheibenwischer etwas, das zunächst wie ein Knöllchen aussieht. Aber bevor wir uns echauffieren, wird klar, dass dem Lkw jemand ins Heck gebrettert ist und die Autos ineinander geschoben hat. Das Schreiben ist von der Polizei, sie bittet darum, den Bericht über den Unfall abzuholen. Gesagt, getan. Doch was ist das? In der schniegelnagelneuen Polizeiwache ist es an diesem vermaledeiten Vormittag noch finsterer als draußen. Schöne Bescherung: Die Jalousien streiken. Milan Pavlovic
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