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“Tatort: Verblendung”: Blutige Geiselnahme im Kino | ABC-Z

Im “Tatort: Verblendung” (19. Januar, 20:15 Uhr, das Erste) von Drehbuchautor und Regisseur Rudi Gaul (geb. 1982, “Tatort: Borowski und das ewige Meer”) müssen die Stuttgarter Ermittler Thorsten Lannert (Richy Müller, 69) und Sebastian Bootz (Felix Klare, 46) unter großem Druck und räumlich getrennt voneinander agieren.

Darum geht’s im “Tatort: Verblendung”

Thorsten Lannert überredet seinen Kollegen Sebastian Bootz an seiner Stelle zur “Sondervorstellung des Dokumentarfilms ‘Wer wir sind – Die Stunde Null unserer Demokratie’ vom Bildungswerk der Landesregierung” zu gehen. Und so ist Bootz unter den Gästen in einem Stuttgarter Filmtheater, als die Situation eskaliert:

Erst wird es plötzlich dunkel, dann erscheint ein bewaffnetes Paar und bedroht das Publikum. Einige Menschen können fliehen. Als ein Security-Mitarbeiter erschossen wird, schießt Bootz auf den männlichen Angreifer und verletzt ihn schwer. Daraufhin nimmt die wild entschlossene und auf alle Eventualitäten vorbereitete Angreiferin die verbliebenen Gäste – darunter der Kommissar – als Geiseln. Bootz gelingt es jedoch Lannert zu alarmieren. Der schnell eingerichtete Krisenstab in einer improvisierten Einsatzzentrale versucht nun, die Identität der Geiselnehmer aufzudecken, ihre Motive zu verstehen und eine weitere Eskalation zu verhindern.

Wie sich herausstellt, sollen durch die brutale Aktion der ideologisch verblendeten Täter inhaftierte rechtsradikale Gesinnungsgenossen aus der Justizvollzugsanstalt Stuttgart Stammheim freigepresst werden. Angeblich stehen sie auf einer geheimen Todesliste des Staates, weshalb ihre Leben hinter Gittern in Gefahr sind. Lannert nimmt den Vorwurf ernst.

Lohnt sich das Einschalten beim neuen Stuttgart-Krimi?

Ja. Der überwiegend als Rückblende erzählte Krimi ist sehr spannend, auch weil eine kurze Sequenz zu Beginn des Films Schlimmes erahnen lässt. Ein hohes Erzähltempo, überraschende Wendungen, viele Split-Screen-Einstellungen, oft in rötliches Licht getauchte Szenen und der fehlende erhobene Zeigefinger machen den Film so sehenswert.

Einerseits geht es um die Dynamik innerhalb der Geiselsituation im abgeschotteten Kino, andererseits um Lannerts ernstgemeinte Ermittlungen zum Vorwurf der Geiselnehmer.

Der Todesfall in der Haftanstalt, der die Angreifer im “Tatort: Verblendung” überhaupt erst auf den Plan ruft, erinnert an die realen Geschehnisse rund um die RAF in den 1970er Jahren. Führende Mitglieder der linksextremistischen terroristischen Vereinigung waren damals in Stammheim inhaftiert. Nachdem einige sich im Hochsicherheitstrakt kurz nacheinander das Leben nahmen, verbreitete sich eine ähnliche Verschwörungstheorie wie im Krimi.


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