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“Tatort: Restschuld”: Persönliche Erfahrung war die Inspiration | ABC-Z

Was machen Schulden mit den Menschen? Diese zentrale Frage behandelt der neue Kölner “Tatort: Restschuld” (5. Januar, 20:15 Uhr im Ersten). Von einem skrupellosen Inkasso-Manager fehlt nach einem brutalen Überfall jede Spur. Ins Visier der Ermittler Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, 64) und Freddy Schenk (Dietmar Bär, 63) geraten drei Parteien, die allesamt um ihre Existenz fürchten oder schon längst am Abgrund stehen – und dabei von dem Schuldeneintreiber noch mehr unter Druck gesetzt wurden.

Eigene Erfahrung inspiriert zum “Tatort”

Erfahrungen mit einem solchen Inkasso-Unternehmen hat auch Drehbuchautorin Karlotta Ehrenberg gemacht, wie sie in der Pressemitteilung der ARD erzählt. Inkasso-Post vor einigen Jahren habe sie zu der Geschichte inspiriert. “Abgesehen davon, dass die Forderung keine Berechtigung hatte, war ich über den Ton des Absenders und seine unverhohlenen Drohungen zutiefst erschrocken”, berichtet die Autorin, die auch den viel gefeierten “Tatort: Marlon” (2022) geschrieben hat. Das System Inkasso funktioniere genau wegen dieses erzeugten Schreckens.

Sie habe das Problem glücklicherweise schnell aus der Welt schaffen können – allerdings habe nicht jeder dieses Glück, wie auch Hauptdarsteller Klaus J. Behrendt feststellt: “Das Thema mit der Schuldenfalle ist ein gesellschaftliches Problem. Mehr als 5 Millionen Menschen in Deutschland sind überschuldet. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ob aus Leichtsinn, Unwissenheit, durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder persönliche Schicksalsschläge… Eigentlich kann es fast jeden treffen.” Besonders schlimm sei es, wenn man durch stetig neue Kredite immer tiefer in die Schuldenfalle gerate, “so wie es auch den zum Teil ohne Schuld in Not geratenen Menschen in diesem ‘Tatort’ ergangen ist.”

Anzahl der überschuldeten Privatpersonen in Deutschland rückläufig

Tatsächlich ist die Zahl der überschuldeten Privatpersonen in Deutschland 2024 im sechsten Jahr infolge zurückgegangen, wie das Statistik-Portal “Statista” schreibt. Mit einer Überschuldungsquote von rund 8,09 Prozent sank die Zahl zum Stichtag im Oktober auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Auswertungen im Jahr 2004.

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Etwa 5,56 Millionen volljährige Deutsche sind demnach überschuldet und “weisen nachhaltige Zahlungsstörungen auf”. In Bremen, Sachsen-Anhalt und Dresden ist die Überschuldung gemäß der Auswertung am höchsten. Die Gruppe der 30- bis 39-Jährigen ist am stärksten betroffen, Männer etwas mehr als Frauen.

Trotz der vermeintlich positiven Entwicklung kann das Schuldenproblem in Deutschland mit diesen Zahlen nicht abgebildet werden, wie auch Ehrenberg erklärt. “Die Inkassoproblematik betrifft auch viel mehr Menschen als jene, die in der Schuldnerstatistik auftauchen. Die meisten Leute zahlen einfach, sie prüfen gar nicht nach, ob Forderung und Verfahren rechtmäßig sind beziehungsweise können das auch gar nicht einschätzen”, so die Drehbuchautorin. Ehe es zum völligen Bankrott komme, schlage man sich meist jahrelang mit den Schulden herum.


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