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Alexander Zverev trotz Aus beim Tennis-Turnier in Hamburg: „Stolz darauf“ | ABC-Z

So richtig rund läuft es trotz des Sieges in München vor vier Wochen nicht in Alexander Zverevs Sandplatzsaison. Trotzdem schaut der 28 Jahre alte Hamburger zuversichtlich auf die am Sonntag beginnenden French Open: „Für mich ändert sich nichts. Ich möchte in Paris gutes Tennis zeigen und viele Matches gewinnen.“

Das gelang ihm vor einem Jahr sehr gut: Zverev unterlag erst im Finale dem Spanier Carlos Alcaraz nach fünf Sätzen. Ob es in diesem Frühling wieder so weit für ihn geht? Ob er endlich den ersehnten Grand-Slam-Titel gewinnt? Zverevs erste Hürde von Roland Garros wird das 19 Jahre alte US-Toptalent Learner Tien sein. Auf Titelverteidiger Alcaraz träfe der Deutsche wieder erst im Finale.

„37-mal“ übergeben

Nach einigen frühen Niederlagen bei Sandplatzturnieren gibt es berechtigte Zweifel an einer Titeljagd Zverevs. Wie zuvor in Monte Carlo (zweite Runde), Madrid (Achtelfinale) und Rom (Viertelfinale) scheiterte der auf Weltranglistenplatz drei abgerutschte Profi auch in Hamburg früh – auch diesmal überraschend in Runde zwei an Alexandre Muller: 3:6, 6:4, 6:7 unterlag der an Position eins gesetzte Zverev am Mittwochabend am Rothenbaum.

Zwei Stunden und 41 Minuten mühte er sich gegen den Franzosen (als 39. notiert). Dabei kämpfte Zverev auch gegen den „Sandsturm“ auf dem windempfindlichen Platz. Bei Böen wehte den Spielern permanent Ziegelmehl in die Augen.

Anders als zuvor war das aber keine willkommene Ausrede. Zverev sagte nach dem Match, er habe sich bei „39,4 Grad Fieber“ nachts „37-mal“ übergeben und erst am frühen Mittwochnachmittag entschieden, überhaupt in seiner Geburtsstadt anzutreten: „Wäre es ein anderes 500er-Turnier in einem anderen Land gewesen, wäre ich wahrscheinlich nicht an den Start gegangen. Ich bin stolz darauf, auf den Platz gegangen zu sein, und war zwei Punkte davon entfernt, das Match zu gewinnen. Das spricht eher für mich.“

Nicht wie ein Titelkandidat

Als es im Tiebreak für den Deutschen zu laufen schien, zeigte Muller zwei phänomenale Schläge und überraschte Zverev in seiner Manier, einfach dranzubleiben: „Er hat verstanden, dass ich mich nicht gut fühle, und die Punkte dann möglichst lang gemacht. Das war natürlich schlau von ihm, weil mir dann die Energie gefehlt hat.“

Für die Fans und den Veranstalter war der frühe Abschied vom gebürtigen Hamburger eine weitere Enttäuschung, hatten doch zuvor die angekündigten Jannik Sinner, Holger Rune und Stefanos Tsitsipas einen Bogen um die Hansestadt gemacht.

Trotz der Niederlage behauptete Zverev, besser in Form zu sein als beim vorherigen Turnier in Rom. Bei der dortigen Niederlage vor einer Woche gegen den Italiener Lorenzo Musetti sei er „katastrophal“ aufgetreten: „Dagegen habe ich hier ganz gut gespielt und auch in der zweiten Runde alles auf dem Platz gelassen.“ Das klang ziemlich defensiv und nicht so, als fühle sich Alexander Zverev wie ein Pariser Titelkandidat.

Immerhin hat er nun ein wenig mehr Pause, als wäre er am Rothenbaum ins Finale gekommen. Wobei er die Unterbrechung erst mal nutzen muss, um wieder gesund und reisefähig zu werden. Noch wisse er nicht, ob er ein paar Tage zur Regeneration in Hamburg bleibe oder so bald wie möglich nach Frankreich aufbreche – wo er dann von nächtlichen Fieberattacken hoffentlich verschont bleibt.

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