Tarifstreit bei Boeing: Streik bei Boeing wird nach Tarifangebot fortgeführt | ABC-Z

Der Tarifstreit zwischen US-Flugzeughersteller Boeing und mehr als 3.000 Beschäftigten geht weiter. Zum vierten Mal lehnten die seit August streikenden Beschäftigten ein Tarifangebot ab. “Boeing hat behauptet, sie haben ihren Angestellten zugehört – das Ergebnis der heutigen Abstimmung zeigt, dass sie es nicht getan haben”, erklärte Brian Bryant von der Gewerkschaft IAM.
Laut Boeing lehnte eine knappe Mehrheit von 51 Prozent der Beschäftigten das Angebot ab. Von den Streiks sind vier Werke der Rüstungsabteilung Boeings betroffen. Sie befinden sich in Illinois und Missouri und stellen Kampfjets der Typen F15, F18, Drohnen des Typs MQ-25 und Ausbildungssysteme für Piloten her.
Boeing-Beschäftigte werden nicht überall gleich behandelt
Den Streikenden geht es unter anderem darum, dass sie die gleichen Bedingungen erhalten wie Boeing-Beschäftigte in der Region Pacific Northwest. Das erklärte die Gewerkschaft IAM. Zu ihren Forderungen gehören dementsprechend stärkere Lohnerhöhungen, höhere Bonuszahlungen und bessere Altersvorsorgeaufwendungen.
Auf Seiten von Boeing herrscht ebenfalls Enttäuschung. “Angesichts des knappen Ergebnisses und des gestiegenen Interesses von Kollegen, die den Streik brechen wollen, ist klar, dass viele den Wert unseres Angebots verstehen”, sagte ein Unternehmenssprecher.
Laut Boeing-Vizechef Dan Gillian enthielt das vierte Tarifangebot unter anderem einen Lohnanstieg von 45 Prozent in einem Zeitraum von fünf Jahren, mehr Urlaubstage und bessere Rentenleistungen.
Boeing hat bereits im September begonnen, “dauerhaften” Ersatz für die Streikenden zu suchen. Teilweise wurden auch Aufgaben an Drittfirmen ausgelagert. Dem Unternehmen zufolge wird an der Umsetzung des Notfallplans gearbeitet, um Kunden zu unterstützen.
Derzeit werden die Quartalszahlungen von Boeing erwartet. Eine weitere Verlustmeldung ist wahrscheinlich, da die Entwicklung des zivilen 777X-Programms sechs Jahre hinter dem Zeitplan liegt und eine milliardenschwere Belastung für Boeing bedeutet. Die 777X ist die Weiterentwicklung und Modernisierung des erfolgreichen Langstreckenflugzeugs 777, das von Airlines wie Emirates oder auch der französisch-niederländischen KLM genutzt wird.





















