Tarifeinigung: Lufthansa-Kabinenpersonal bekommt mehr Geld – Wirtschaft | ABC-Z
Die Lufthansa und die Gewerkschaft Ufo haben sich auf einen Tarifabschluss für das Kabinenpersonal der größten deutschen Airline geeinigt, wie beide Seiten bestätigen. Über einen Zeitraum von drei Jahren soll es neben einer Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro drei Gehaltssteigerungen mit insgesamt 17,4 Prozent geben, wie die Gewerkschaft berichtete. Ufo hat sich zudem verpflichtet, nach Auslaufen des Tarifvertrags zum Jahreswechsel 2026/27 drei Monate lang nicht zu Arbeitskämpfen aufzurufen.
Die Einigung steht noch unter dem Vorbehalt, dass die Gewerkschaftsmitglieder in einer erneuten Urabstimmung zustimmen. Der Tarifabschluss gilt für etwa 19 000 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter. Zuvor hatte sich die Lufthansa bereits mit ihrem Bodenpersonal und dem Sicherheitspersonal an Flughäfen geeinigt. Weitere Streiks im Flugverkehr sind also nicht zu erwarten. “Die jetzt erzielte Einigung ist für Fluggäste, Mitarbeitende und Lufthansa eine gute Nachricht”, erklärte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann.
Ufo hatte eine Gehaltserhöhung um 15 Prozent bei 18 Monaten Laufzeit gefordert neben der Pauschale und höheren Zulagen. Nach einem ersten Scheitern der Verhandlungen hatten die Beschäftigten am 12. März die Arbeit niedergelegt, um ihre Forderung zu unterstreichen und damit für massive Flugausfälle gesorgt. Ein Arbeitskampf sei nicht zu verhindern gewesen, um die Lufthansa von der Ernsthaftigkeit der Forderungen zu überzeugen, erklärte Ufo-Verhandlungsführer Harry Jaeger. “Mit dem Ergebnis können wir nun aber sehr zufrieden sein.”
Bei den Kabinenbeschäftigten der Lufthansa in Deutschland gibt es unterdessen noch zwei laufende Tarifrunden, die Ufo zufolge aber auf eine Einigung zusteuern. Die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Regionalfluggesellschaft Lufthansa Cityline sollen ein ähnliches Paket wie die Kollegen der Hauptmarke bekommen. Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines geht es um den erstmaligen Abschluss eines Tarifvertrags. “Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir mit Discover ein Tarifwerk zu diesen Themen in Kürze abschließen können”, erklärte Ufo-Tarifvorständin Sara Grubisic.
Gesprächsbedarf mit dem Arbeitgeber sieht Ufo außerdem zu Sonderregeln für kurzfristige zusätzliche Einsätze im Sommer, die wegen des anhaltenden Personalmangels wieder notwendig sein könnten. “Aber es kommt auch hier zu keinen Arbeitskämpfen”, sagte Jaeger.