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Tanker brennt nach Kollision vor britischer Nordseeküste | ABC-Z

Stand: 10.03.2025 16:56 Uhr

Vor der britischen Nordseeküste sind zwei Schiffe kollidiert. Ein Öltanker ist laut Medienberichten in Brand geraten. Mehr als 30 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Es gibt noch Vermisste, die Sorge vor Umweltschäden wächst.

In der Nordsee nahe der britischen Küste sind ein Öltanker und ein Frachtschiff zusammengestoßen. Der Tanker ist laut übereinstimmenden Medienberichten in Brand geraten. Rettungsboote und Löschmannschaften seien nahe der Küste von East Yorkshire vor Ort.

Den Berichten zufolge werden mehrere Besatzungsmitglieder noch vermisst. Mehr als 30 Menschen seien an Land gebracht worden, berichtete die Nachrichtenagentur PA am Mittag. Die britische Verkehrsministerin Heidi Alexander schrieb auf X, sie sei besorgt und in Kontakt mit den Behörden und der Küstenwache.

Besatzung des Tankers offenbar in Sicherheit

Auf Internetseiten, die Schiffsrouten detailreich verfolgen, ist zu sehen, wie mehrere Schiffe in der Nähe vor Ort sind. Der in Brand geratene Öltanker soll demnach die „Stena Immaculate“ sein, die unter US-Flagge fährt. Das Frachtschiff soll die unter portugiesischer Flagge fahrende „Solong“ sein, die bei der deutschen Firma Ernst Russ gelistet ist. Die PA berichtete, die „Stena Immaculate“ habe vor Anker gelegen.

Der BBC zufolge, die sich auf die Reederei Stena Bulk beruft, ist die Besatzung der „Stena Immaculate“ in Sicherheit. An Bord des Tankers seien mehr als 20 Personen gewesen. Zum Gesundheitszustand der an Land gebrachten Menschen gibt es bislang keine Informationen. Der erste Alarm war um kurz vor 11 Uhr deutscher Zeit ausgelöst worden.

„Aufgrund der Kollision ist ein geplatzter Frachttank der Stena Immaculate mit Jet-A1-Treibstoff ausgelaufen“, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters das US-Logistikunternehmen Crowley, das den Tanker verwaltet. Auch Crowley bestätigte, dass alle Seeleute der Stena Immaculate in Sicherheit und „vollständig erfasst“ seien.

Sorge vor Umweltschäden

Es sei zu früh, um über die Unglücksursache zu spekulieren, sagte der Geschäftsführer der Reederei Stena Bulk, Erik Hanell. Der Vorsitzende des Stadtrates der nahegelegenen Stadt Hull sprach in der BBC von einer „verheerenden Lage“. Die potenziellen Umweltfolgen seien besorgniserregend, in den kommenden Tagen müsse „sehr schnell“ daran gearbeitet werden, diese zu erfassen. Die Küstenwache prüft, ob und welche Maßnahmen zur Bekämpfung von Umweltbedrohungen erforderlich sein könnten.

„Schnelligkeit der Reaktion entscheidend“

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace teilte mit, sie beobachte die Berichte. Einem Sprecher zufolge gäben die hohe Geschwindigkeit und die Videos vom Unglücksort Anlass zur Sorge. „Im Fall einer Ölpest oder eines Verlustes von Gefahrgut aus dem betroffenen Containerschiff wird auch die Schnelligkeit der Reaktion entscheidend sein, um Auswirkungen zu begrenzen“, sagte der Greenpeace-Sprecher. Die Größenordnung von Auswirkungen hingen von mehreren Faktoren ab, darunter der Typ und die Menge an Öl, die der Tanker geladen habe, dem Treibstoff in beiden Schiffen und wie viel davon ins Wasser gelangt sei.

Das Seegebiet, in dem sich die Kollision ereignete, gilt als stark frequentierte Schifffahrtsroute zwischen den Häfen an der britischen Nordostküste und niederländischen sowie deutschen Häfen.

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