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Tagesgeld mit guten Zinsen – und einem Haken | ABC-Z

Berlin. Die Bank of Scotland bietet ein Tagesgeldkonto mit attraktiven Zinsen an. Sparer sollten allerdings drei wichtige Nachteile checken.

Die Zeiten mit vier Prozent Zinsen oder mehr für ein Tagesgeld oder Festgeld sind vorbei: Im Dezember hatte die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen um weitere 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Viele Kreditinstitute geben die Zinssenkung an ihre Kunden weiter. Auch die Bank of Scotland hat die Zinsen für das Tagesgeld* zuletzt einige Male angepasst.

Derzeit bekommen Kundinnen und Kunden der Bank für ihr Tagesgeld 2,25 Prozent Zinsen pro Jahr. Damit bietet die Bank neben vielen anderen Vorteilen einen vergleichsweise attraktiven Zinssatz. Doch lohnt sich dieser gegenüber den möglichen Alternativen? Das Tagesgeldkonto im Check.  

Das Tagesgeld der Bank of Scotland im Überblick

  • Zinssatz: 2,25 Prozent pro Jahr, variabel (es gelten die Konditionen der Bank*) 
  • Einlagensicherung: bis zu 100.000 Euro pro Kunde über die deutsche Einlagensicherung
  • Mindestanlagebetrag: keine 
  • Kontoführung: kostenlos und online  

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Tagesgeld der Bank of Scotland

Kostenlose Kontoführung und keine Mindesteinlage


  • Zinssatz für alle Kunden gleich


  • Einlagensicherung in Deutschland


  • Zinssatz über Inflationsrate


  • Keine Zinsgarantie


  • Zinsauszahlung nur jährlich

Inhaltsverzeichnis  

  1. Wie hoch sind die Zinsen der Bank of Scotland beim Tagesgeld? 
  2. Welche Voraussetzungen gelten für ein Tagesgeldkonto? 
  3. Wie sicher ist das Tagesgeld bei der Bank of Scotland? 
  4. Vor- und Nachteile des Tagesgeldkontos bei der Bank of Scotland 
  5. Alternativen zur Bank of Scotland
  6. Fazit: Lohnt sich das Tagesgeld der Bank of Scotland? 

Wie viel Zinsen zahlt die Bank of Scotland auf Tagesgeld?

Der aktuelle Zinssatz für das Tagesgeld der Bank of Scotland* beträgt 2,25 Prozent pro Jahr. Er ist variabel und kann also schwanken, allerdings vergibt die Bank ihn auf das gesamte Guthaben. Eine Besonderheit: Die Bank of Scotland unterscheidet nicht zwischen Neu- und Bestandskunden, sodass alle vom selben Zinssatz profitieren.

Andere Angebote, wie das Tagesgeld der Santander oder das Tagesgeld der ING, bieten zeitlich befristete Aktionszinsen allein für Neukunden. Für Bestandskunden oder nach dem Ende des Aktionszeitraums gelten oft deutlich niedrigere Zinsen.

Zinsen und Konditionen im Überblick:  

  • Zinssatz: aktuell 2,25 Prozent pro Jahr   
  • Mindestanlagebetrag: Keiner  
  • Maximale Anlagesumme: Keine Begrenzung  
  • Zinsgutschrift: Jährlich zum Jahresende  

Ein Haken bei der Bank of Scotland ist die Zinsgutschrift zum Jahresende. Das bedeutet, dass Kunden die Zinsen auf ihr Guthaben statt monatlich oder vierteljährlich erst am Ende des Jahres erhalten. Dies kann ein Nachteil sein, da Sparer während des Jahres nicht von Zinseszinseffekten profitieren und ihr Geld somit etwas weniger Ertrag erwirtschaftet. Je öfter eine Bank die Zinsen auszahlt, desto stärker wächst der Anlagebetrag automatisch und ohne neue Einzahlung.

Eine Alternative für Sparer sind die Guthabenzinsen von Trade Republic oder das Tagesgeld der J&T Direktbank*, wo die Zinsen jeweils monatlich gutgeschrieben werden. Das Fintech Unitplus verzinst das Cashplus-Guthaben* sogar werktäglich.

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

Welche Voraussetzungen müssen für ein Tagesgeld erfüllt sein?

Kunden können das Tagesgeldkonto bei der Bank of Scotland* einfach und jederzeit online eröffnen. Dazu müssen sie allerdings einige Voraussetzungen erfüllen:

  • Alter: Mindestalter von 18 Jahren  
  • Wohnsitz: ständiger Wohnsitz in Deutschland  
  • Referenzkonto: ein bestehendes Girokonto in Deutschland  
  • Mobiltelefon: deutsche Mobilfunknummer  
  • E-Mail-Adresse: gültige E-Mail-Adresse  

Das Tagesgeldkonto der Bank of Scotland ist ein reines Onlinekonto. Das bedeutet, dass Kontoeröffnung und Kontoführung ausschließlich über das Internet möglich sind. Eine Beratung in einer physischen Filiale gibt es hier nicht: Wer darauf Wert legt, sollte sich nach einer Alternative umsehen. Eine Übersicht über die besten Konditionen für Neukunden beim Tagesgeld erhalten Sie in unserem Ratgeber. 

Einfache Kontoeröffnung in drei Schritten 

1. Konto eröffnen: Online-Antrag ausfüllen und absenden.  
2. Identifikation: Video-Ident oder Post-Ident-Verfahren.  
3. Konto aktivieren und nutzen: nach Freischaltung sofort einsatzbereit.  

Wie sicher ist das Tagesgeld bei der Bank of Scotland?

Die Sicherheit der Geldanlagen bei der Bank of Scotland ist durch die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland gewährleistet. Das bedeutet, dass Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde geschützt sind. Zwar gilt die 100.000-Euro-Absicherung europaweit, jedes Land haftet im Falle einer Bankeninsolvenz aber einzeln.

Den Finanztestern der Stiftung Warentest zufolge sind Länder mit einer unzureichenden Kreditwürdigkeit für ein Tagesgeld oder Festgeld weniger geeignet. Länder mit der Top-Bonität AAA, Aaa oder Triple-A empfehlen die Experten dagegen. Dazu zählen Deutschland, Luxemburg oder die Niederlande.

Zudem ist die Bank of Scotland Teil der Lloyds Banking Group, einer der größten und finanzstärksten Bankengruppen Europas. Die hohe Bonität und Stabilität des Konzerns bietet Kunden eine zusätzliche Sicherheit.

Das Logo der Bank of Scotland auf einem Smartphone.

Die Royal Bank of Scotland (RBS) bietet ein Fest- und Tagesgeld mit deutscher Einlagensicherung an.
© picture alliance / Sipa USA | SOPA Images

Was sind Ratingagenturen?

Ratingagenturen bewerten, wie sicher es ist, Geld an Länder, Städte, Firmen oder für Finanzprojekte zu verleihen. Sie vergeben dafür Noten, die „Ratings“ genannt werden, damit Investoren besser entscheiden können, wo sie ihr Geld anlegen. Große Ratingagenturen sind Standard & Poor’s (S&P), Moody’s und Fitch Ratings. Diese Agenturen haben einen großen Einfluss, weil sie beeinflussen, wie viel Zinsen jemand zahlen muss, wenn er sich Geld leiht.

Ein gutes Rating kann Vertrauen in die Wirtschaft eines Landes und seine Banken schaffen. Wenn Ratingagenturen einem Land oder seinen Banken ein gutes Rating geben, kann das bedeuten, dass das Risiko einer Bankpleite geringer ist. Das kann das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit ihrer Einlagen stärken.

Vor- und Nachteile des Bank of Scotland Tagesgeldkontos

Das Tagesgeldkonto der Bank of Scotland kann eine attraktive Wahl für Sparer sein, allerdings sollten diese bei ihrer Entscheidung auch die Schwächen des Angebots beachten. Hier sehen Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile des Sparprodukts. 

Vorteile:  

  • Attraktiver Zinssatz: Mit 2,25 Prozent pro Jahr bietet die Bank of Scotland einen vergleichsweisen hohen Zinssatz. Laut aktuellem Biallo-Tagesgeldindex liegt der durchschnittliche Zinssatz fürs Tagesgeld bei 1,83 Prozent (Stand: 22. Januar 2025, Anlagebetrag 10.000 Euro). 
  • Keine Mindesteinlage: Anleger können beliebige Beträge einzahlen, es gibt keine Mindestanlagesumme.  
  • Hohe Flexibilität: Die Einlagen sind jederzeit verfügbar, was eine hohe Flexibilität gewährleistet.  
  • Kostenlose Kontoführung: Es fallen keine Gebühren für die Kontoführung an.  
  • Sichere Einlagen: Einlagen sind durch die deutsche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Kunde geschützt.  

Nachteile:

  • Variable Zinsen: Der Zinssatz kann sich jederzeit ändern, was für den Kunden Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Rendite bedeutet.  
  • Jährliche Zinsgutschrift: Zinsen werden nur einmal jährlich gutgeschrieben, was im Vergleich zu monatlichen Zinsgutschriften einen geringeren Zinseszinseffekt bietet.  
  • Nur Online-Banking: Das Konto kann ausschließlich online verwaltet werden, was für weniger internetaffine Kunden ein Nachteil sein kann.  

Tagesgeld oder Festgeld?

Wenn es um klassische Geldanlage geht, stehen oft Festgeld und Tagesgeld im Fokus. Beim Festgeld wird das Geld „fest“ für eine festgelegte Dauer, etwa 1, 2 oder 5 Jahre, angelegt. Während dieser Zeit profitiert man von einem fest vereinbarten Zinssatz, der über die gesamte Laufzeit unverändert bleibt. Das Geld bis zum Ende der Laufzeit nicht verfügbar. Im Gegensatz dazu bietet das Tagesgeld mehr Flexibilität. Es gibt keine festgelegte Dauer. Der Zinssatz ist variabel und kann sich je nach Marktbedingungen ändern. Der große Vorteil: Das Geld ist jederzeit abhebbar, ohne dass Kündigungsfristen beachtet werden müssen. Vereinfacht gesagt, für langfristige Sparziele mit festen Zinsen eignet sich das Festgeld, während das Tagesgeld ideal für kurzfristige Anlagen ist.

Für einen ausführlichen Vergleich verschiedener Festgeldkonten und weitere Informationen, lesen Sie auch unseren Festgeld-Vergleich

Rechenbeispiel: Für wen lohnt sich ein Tagesgeldkonto? 

Ein Tagesgeldkonto eignet sich grundsätzlich für jeden, der sparen und gleichzeitig flexibel bleiben möchte. Unser Rechenbeispiel zeigt, wann sich ein Tagesgeld lohnen kann und mit welchen Zinsen Sie rechnen können:
 
Max Müller und seine Hochzeit: Max Müller plant seine Hochzeit in einem Jahr und möchte dafür Geld sparen. Er legt monatlich 1000 Euro auf sein Tagesgeldkonto bei der Bank of Scotland. Mit einem Zinssatz von 2,25 Prozent pro Jahr kann er sein Geld vermehren und hat bei einem Notfall nach wie vor die finanzielle Sicherheit, dieses jederzeit wieder abheben zu können.. Nach zwölf Monaten hat Max insgesamt 12.000 Euro eingezahlt und erhält zusätzlich etwa 150 Euro Zinsen, sodass er am Ende des Jahres über rund 12.150 Euro für seine Hochzeit verfügt.

+++ Viele News finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++

Was sind die Alternativen zur Bank of Scotland?

Es gibt mehrere Alternativen zum Tagesgeld der Bank of Scotland, die Kunden je nach individuellen Präferenzen und Anlagezielen in Betracht ziehen sollten. Drei davon stellen wir Ihnen im Folgenden vor. 

 Alternative: das Tagesgeld der ING

  • Zinssatz: 3,00 Prozent Zinsen für das erste Konto für vier Monate (max. 250.000 Euro), danach 1,00 Prozent pro Jahr
  • Zinsgutschrift: jährlich zum 31. Dezember
  • Mindestanlagebetrag: keiner  
  • Maximale Anlagesumme: 250.000 Euro  
  • Einlagensicherung: deutscher Einlagensicherungsfonds

Vorteile: hoher Zinssatz für Neukunden, keine Mindesteinlage 

Nachteile: Begrenzung der maximalen Anlagesumme, jährliche Zinszahlung

Hier geht es zum Tagesgeldkonto der ING*

Alternative: das Tagesgeld von Klarna  

  • Zinssatz: bis zu 2,95 Prozent pro Jahr (variabel)  
  • Zinsgutschrift: monatlich  
  • Mindestanlagebetrag: keiner  
  • Maximale Anlagesumme: keine Begrenzung  
  • Einlagensicherung: schwedische Einlagensicherung bis 100.000 Euro  

Vorteile: höchster Zinssatz, monatliche Zinsgutschrift, keine Mindesteinlage   

Nachteile: Einlagen unterliegen der schwedischen Einlagensicherung, was im Entschädigungsverfahren etwas komplizierter sein kann

Hier geht es zum Tagesgeldkonto bei Klarna* 

Alternative: das Tagesgeld der TF Bank  

  • Zinssatz: 3,2 Prozent pro Jahr (für Neukunden, garantiert für drei Monate), danach 1,45 Prozent pro Jahr  
  • Zinsgutschrift: monatlich
  • Mindestanlagebetrag: keiner
  • Maximale Anlagesumme: 100.000 Euro  
  • Einlagensicherung: schwedische Einlagensicherung bis 100.000 Euro  

Vorteile: sehr hoher Zinssatz für Neukunden, keine Mindesteinlage   

Nachteile: Zinssatz sinkt nach drei Monaten deutlich, maximale Anlagesumme begrenzt  

Hier geht es zum Tagesgeldkonto der TF Bank*

Tabelle: Die Alternativen zum Tagesgeld bei der Bank of Scotland

Bank Zinssatz Zinsgutschrift Maximale Anlagesumme
ING 3,00 % (Neukunden für 4 Monate, danach 1,00 %) Jährlich 250.000 €
Klarna 2,95 % Monatlich Keine Begrenzung
TF Bank 3,2 % (Neukunden für 3 Monate, danach 1,45 %) Monatlich 100.000 €
Eine Filiale der Bank of Scotland.

Zu den Produkten der Bank of Scotland gehören auch Finanzierungen.
© picture alliance / CHROMORANGE | Claudio Divizia

Fazit: Lohnt sich das Tagesgeld der Bank of Scotland?

Das Tagesgeldkonto der Bank of Scotland überzeugt mit einem soliden Zinssatz von 2,25 Prozent pro Jahr und bietet gleichzeitig große Flexibilität durch die tägliche Verfügbarkeit der Einlagen. Hinzu kommt die hohe Sicherheit durch die Einlagensicherung in Deutschland. Wer mehr Zinsen möchte, findet aber andere lukrative Optionen. Dazu zählen etwa die Zinsen der TF Bank* oder die Aktionszinsen der ING*.

Auch Banken wie Klarna und Trade Republic bieten attraktive Guthabenzinsen. Diese Banken haben unter Umständen höhere Zinssätze, die sich für manche Sparprojekte besser eignen könnten. Es zahlt sich also aus, die Konditionen vor einer endgültigen Entscheidung zu vergleichen und dabei individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen. Unser Ticker zu den Tages- und Festgeldzinsen kann Ihnen bei der Orientierung helfen.

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