Tagebuch: Mein Leben im Bann der Inflation – ein Kampf gegen Windmühlen – Geld |ABC-Z

Anfang November klappe ich mein zerfleddertes Büchlein zu. Ich hatte es in den Monaten davor jeden Tag eher widerwillig zur Hand genommen und mit handschriftlichen Informationen gefüttert, ergänzt durch Kassabelege. Es ist vollgekritzelt mit Zahlenkolonnen, zugeordnet den jeweiligen Kategorien: Tankstelle, Supermarkt, Reinigung, Restaurant, Heimtierkette – so etwas wie mein persönlicher Mikrowarenkorb. Ein Haushaltstagebuch. Im Februar 2020 hatte ich begonnen, das zu tun, was Fachleute empfehlen: aufschreiben, wofür man Geld ausgibt. Es war kurz vor dem ersten Lockdown in Österreich. Plötzlich hatte ich Zeit für so etwas. Geld ausgeben war damals in manchen Monaten gar nicht so einfach. Schön übersichtlich sah es in meinem Büchlein aus. Das sollte sich ändern. Das Tagebuch ist heute – nach einer veritablen Inflationskrise – mein kleines zeitgeschichtliches Dokument.