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Kronkorkenhilfe Oberbayern: Flaschendeckel sammeln für kranke Kinder – Fürstenfeldbruck | ABC-Z

Kronkorken sammeln für soziale Zwecke: Das klingt nicht nur wie ein mühsames Unterfangen, sondern ist es auch. Aus Sicht der Gründer des über Oberbayern hinaus aktiven Vereins Kronkorkenhilfe lohnt es sich jedoch, einzusammeln, „was andere oft achtlos wegwerfen“. So konnte der Verein erst vor Kurzem das heilpädagogische Kinderheim „Die Wiege“ in Odelzhausen mit 5000 Euro unterstützen. „Mit diesem großzügigen Beitrag können wir zum Beispiel musik- und tiergestützte Therapien, alternative Heilmethoden und auch Ferienfreizeiten ermöglichen“, heißt es im Dankschreiben der Heimleitung.

„Allein in den vergangenen Monaten konnten wir mit über 10 000 Euro helfen“, erklärt Schriftführerin Nadin Fischer. Unterstützt wurden zum Beispiel auch das Ambulante Kinderhospiz in München, Herzenswunsch-Aktionen für krebskranke Kinder sowie Familien, die durch Schicksalsschläge in Not geraten sind. „Quasi nebenher“ leistet der Verein einen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz.

Die Kronkorkenhilfe Oberbayern mit Sitz in Alling wurde vor zwei Jahren gegründet und verfolgt ausschließlich gemeinnützige, mildtätige Zwecke. „Wir unterstützen insbesondere kranke oder in Not geratene Kinder und deren Familien in der Region, finanziell, materiell oder projektbezogen. Sämtliche Erlöse fließen zu hundert Prozent in Hilfsprojekte“, sagt Nadin Fischer, die sich, wie der gesamte Vorstand unter Leitung von Peter Waldbach, ehrenamtlich engagiert. Gesammelt werden Kronkorken und metallische Schraubverschlüsse von Flaschen und Gläsern, teilweise auch andere Metalle.

Nadin Fischer ist bei der Kronkorkenhilfe für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. (Foto: Kronkorkenhilfe)

Mittlerweile seien „überregional“ viele Sammelbehälter bei Firmen, Vereinen, Privatpersonen, in Schulen und in öffentlichen Einrichtungen aufgestellt worden. Ein möglichst dichtes Netz von Sammelstellen ist laut Fischer wichtig, weil die Aktion dadurch bekannter wird und so weitere Organisationen und Menschen dazu ermuntert werden, sich zu beteiligen. Auf der Website des Vereins unter www.kronkorkenhilfe.de/abgabestellen sind alle Standorte aufgelistet. Die Tonnen sind nummeriert und werden nach Bedarf geleert.

Die Sammelbehälter für Kronkorken gibt es nicht nur in der Region um Fürstenfeldbruck, sondern auch von Tirol bis Norddeutschland.
Die Sammelbehälter für Kronkorken gibt es nicht nur in der Region um Fürstenfeldbruck, sondern auch von Tirol bis Norddeutschland. (Foto: Kronkorkenhilfe)

Der Verein freut sich, dass die Initiative zunehmend bei Kommunen und anderen Organisationen auf Interesse stößt. „Die Stadt Fürstenfeldbruck, viele Gemeinden und zahlreiche Feuerwehren unterstützen die Aktion mit Sammelstellen und logistischer Hilfe“, erzählt Nadin Fischer. Ebenso beteiligten sich immer mehr regionale Betriebe aktiv an der Sammlung. Das Sammelgebiet reiche inzwischen bis Tirol und Norddeutschland.

Wie die Schriftführerin, die auch für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, auf Anfrage erläutert, wird das gesammelte Material nur an zertifizierte Wertstoffhändler weitergegeben und vollständig recycelt. Der Verein erhält dafür den jeweiligen Tagespreis, der sich nach dem aktuellen Metallwert richtet. Weiter erklärt Nadin Fischer, dass ein Kronkorken im Schnitt rund zwei Gramm wiegt, also etwa 500 Stück ein Kilogramm und rund 500 000 Stück eine Tonne ergeben. Dies bedeute, dass für eine Spende von 1000 Euro mehrere Tonnen gesammelt, abgeholt, transportiert, sortiert werden müssen. „Diese Logistik leisten ausschließlich freiwillige Helfer, die mit großem persönlichem Einsatz Sammelstellen betreuen und Abholfahrten organisieren“, sagt die Schriftführerin. Der Erlös pro Tonne sei schwankend, „entscheidend ist für den Verein, eine möglichst große Menge sammeln zu können, wozu auch viele kleine Mengen beitragen“.

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