Kultur

“Wilde Wanda” von Clemens Marschall: “Ich bereue es nicht” | ABC-Z

Als “Wiens einzige Zuhälterin” wurde Wanda Kuchwalek berüchtigt. Ein neues Buch taucht ab in ihr schummriges, brutales Milieu – und ihre persönlichen Widersprüche.



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Wanda Kuchwalek, aufgenommen bei einem Gerichtsprozess im September 1970
© brandstaetter images/​APA

Es ist einer dieser Wanda-Momente. Ein Augenblick, der diese Frau charakterisiert, die noch zu Lebzeiten von den Wiener Boulevardzeitungen zu einer legendären Figur der Unterwelt stilisiert wurde. Kurz vor ihrem 20. Geburtstag im Jahr 1967 stürzt sich die beschäftigungslose Wanda Gertrude Kuchwalek, rasend vor Eifersucht und auch ziemlich alkoholisiert, auf ihre Geliebte Inge Adensam, eine Prostituierte, die in ihrem Milieu unter dem Rufnamen Winnetou bekannt ist.

Mitten in der Nacht sind die beiden in einem Wiener Nachtcafé in Streit geraten. Nun zieht Wanda ein Rasiermesser aus dem Schaft ihres Stiefels und verpasst ihrer Freundin 14 kreuzförmige Schnitte mitten ins Gesicht. Auch für Kuchwalek hat der Wutausbruch Folgen, sechs Monate Untersuchungshaft und eine mehrjährige Gefängnisstrafe.

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