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Streit “bis zum Ende” austragen: China zensiert kritische Zoll-Reaktionen im Internet | ABC-Z


Streit “bis zum Ende” austragen

China zensiert kritische Zoll-Reaktionen im Internet

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104 Prozent Zölle fallen in den USA jetzt auf chinesische Produkte an. In der Volksrepublik wächst Kritik am Vorgehen der Regierung in Peking. Doch diese verhallt im Netz, solche Beiträge sind unauffindbar. Spott am Handelspartner ist hingegen erlaubt und verbreitet sich rasant.

Im tobenden Zollstreit mit den USA zensiert die chinesische Regierung in Online-Netzwerken kritische Stimmen zu diesem Thema. Auf der in der Volksrepublik populären Plattform Weibo führten Suchen nach Begriffen wie “Zölle” oder “104” zu Fehlermeldungen. Letzteres bezieht sich auf die US-Zusatzzölle von 104 Prozent auf chinesische Waren.

Zugleich verbreiteten sich USA-kritische Kommentare stark. Populär waren hier vor allem Beiträge über die Versorgungskrise bei Eiern. “Die USA schwingen die Zollkeule und verhängen Zölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte der EU”, schrieb der staatliche TV-Sender CCTV auf Weibo. “Gleichzeitig bitten sie die europäischen Länder dringend um Eier.” Die Zensoren ließen auch Beiträge zu, in denen die USA als unzuverlässiger Handelspartner dargestellt werden.

So forderte der Anwalt Pang Jiulin, der auf Weibo mehr als zehn Millionen Follower hat, dass China den vom US-Präsidenten Donald Trump angezettelten Zollstreit “bis zum Ende” durchfechten müsse. Der prominente chinesische Kommentator Hu Xijin taxierte die Chancen für einen Erfolg des US-Kurses auf null. Die aktuelle US-Politik werde sich im Rückblick zu einer Lachnummer entwickeln, schrieb er.

Die Regierung in Peking kontrolliert seit jeher streng die Beiträge in den chinesischen Online-Medien. Der Zugang zu vielen ausländischen Plattformen wie Instagram oder X ist blockiert, weshalb Nutzer auf einheimische Angebote zurückgreifen.

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