FC Ingolstadt: Stimmungsschub für eine lange Busfahrt – Sport | ABC-Z

Es ist nicht überliefert, wie die Heimreise der Ingolstädter Drittligafußballer aus Aachen dann tatsächlich verlaufen ist, die Prognose von Dennis Kaygin unmittelbar nach dem 1:0-Erfolg der Schanzer am Tivoli klang jedenfalls vielversprechend: „Die Rückfahrt dauert acht Stunden, da wird viel gefeiert, aber auch viel geschlafen.“ Und er erklärte sich bereit, die Party-Ausstattung in Form von Gerstensaft zur Verfügung zu stellen, schließlich war seine Aktion in der Nachspielzeit der Grund für die ausgelassene Stimmung der Ingolstädter. Kaygin drosch den Ball aus gut 20 Metern von links in den oberen rechten Winkel und sicherte damit den zweiten Erfolg hintereinander für den FCI.
„Bei meinem Treffer habe ich zu Yann Sturm gesagt, dass er den Ball ablegen soll, und dann einfach abgezogen“, schilderte der Torschütze nach der Partie bei Magentasport. Der 21 Jahre alte Zugang von Rapid Wien war erst 20 Minuten vor Schluss ins Spiel gekommen und erfüllte die Hoffnungen von Trainerin Sabrina Wittmann: „Er hat unter der Woche super trainiert. Dass er aus der Distanz brandgefährlich ist, wussten wir. Und der hat dann genau gepasst.“
Mit seinem Treffer, dem 400. in der Ingolstädter Drittliga-Historie, sicherte Kaygin den 100. Sieg für den FCI in dieser Spielklasse – ein doppeltes Jubiläum, das bei Wittmann und dem gesamten Tross für tiefe Erleichterung sorgte. Dank sieben Punkten aus den vergangenen drei Partien arbeiteten sich die Oberbayern aus der roten Zone nach oben – und liegen nun nur noch fünf Punkte hinter Relegationsrang drei. „In den letzten Spielen haben wir die Dinger endlich gezogen, das hat am Anfang der Saison gefehlt“, sagte Wittmann. „Aber auch heute haben wir kein perfektes Spiel geliefert, das brauchen wir nicht schönreden.“
„Mit wie viel Fleiß wir unser Tor verteidigt haben, das soll unser Gesicht sein“, sagt Wittmann
Andererseits sei bemerkenswert gewesen, „mit wie viel Fleiß wir unser Tor verteidigt haben, das soll unser Gesicht sein“, sagte Wittmann, die ihrer Elf einen eher beschwerlichen Start in die Partie attestierte. „Aber dann haben wir immer besser reingefunden.“ Alleine Marcel Costly hätte schon vor der Pause Ingolstadt vorentscheidend in Führung bringen können, agierte aber teilweise zu umständlich. Hinten legte der frühere Unterhachinger Torwart Kai Eisele gegen Sasa Strujic eine starke Parade hin (36.).
„Es gab einige richtige Bretter“, fand auch die FCI-Trainerin. „In der ersten Halbzeit hatten wir qualitativ hochwertige, in der zweiten galt das auch für Aachen.“ So verhinderte Eisele gegen Pierre Nadjombe den Rückstand (58.), ebenso wie sechs Minuten später gegen Mika Schroers (64.). Und bei einem Freistoß von Bentley Baxter Bahn aus spitzem Winkel war der FCI-Keeper bereits geschlagen, doch die Kugel prallte an die Querlatte (83.).
Es folgte der Geniestreich von Kaygin, der die Gäste jubeln ließ. „Wir nehmen den Sieg, der etwas glücklich, aber nicht unverdient ist, gerne mit nach Hause“, sagte Wittmann. Durch diesen Erfolg dürfte sich auch ihre eigene Position deutlich gefestigt haben, zumindest im Umfeld war die 34-Jährige nach nur einem Sieg aus den ersten neun Saisonspielen bereits angezählt worden. Nun stellt sich heraus, dass Wittmann den Umbruch im Sommer doch passabel moderiert hat. Von Matchwinner Kaygin gab es nach dem Spiel jedenfalls ein dickes Lob: „Sabrina coacht uns sehr gut im Training, gibt uns viel mit, auch wenn es mal schlecht läuft. Das macht eine gute Trainerin aus.“





















