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Aktuelle Zahlen: Weniger Geflüchtete im Münchner Umland – Ebersberg | ABC-Z

Dürfen also auch die Zuständigen in den Landkreisen aufatmen, deren Aufgabe es ist, die Geflüchteten unterzubringen? Die Antwort bei einer Umfrage in den Kommunen im Münchner Umland: eher nein. Zwar gibt es für die meisten Landkreise eine kleine Atempause, weil es weniger Neuzugänge gibt. Doch zu tun bleibt immer noch genügend, und noch leben nicht weniger Geflüchtete als vor einem Jahr in den Landkreisen. Dass das Bild nicht ganz einheitlich ist, liegt auch daran, dass nicht alle Landkreise bisher ihre Quote erfüllen können, die definiert, wie viele Geflüchtete sie aufnehmen müssen. Am unteren Ende liegt laut einer Aufstellung der Regierung von Oberbayern der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mit einer Quotenerfüllung von 85 Prozent, am anderen Ende des Spektrums ist der Landkreis Fürstenfeldbruck zu finden, für den die Regierung von Oberbayern Anfang Juni sogar eine 106-prozentige Quotenerfüllung meldet.

Auch die Landkreise Dachau (104 Prozent), München (104 Prozent) und Freising (103 Prozent) übererfüllen ihre Quote. Die Landkreise Erding (96 Prozent), Ebersberg (95 Prozent) und Starnberg (93 Prozent) haben noch Nachholbedarf. Die unten genannten Zahlen beziehen sich auf die Geflüchteten in den staatlichen Unterkünften – hinzukommen noch überwiegend ukrainische Kriegsflüchtlinge, die privat untergekommen sind.

Bad Tölz-Wolfratshausen

Zahl der Geflüchteten Mai 2025: 2295, davon 810 Asylbewerber. (Mai 2024: 907) sowie 422 ehemalige Asylbewerber und 1063 Ukrainer, die als sogenannte Fehlbeleger in den Unterkünften leben. 180 afghanische Ortskräfte leben darüber hinaus in einer Unterkunft, die der Landkreis gebaut hat und die Regierung von Oberbayern betreibt.

Unterkünfte insgesamt: 147, von kleinen Wohnungen bis zur größten Unterkunft Am Kranzer in Reichersbeuern mit 240 Plätzen.

Noch geplante Unterkünfte: Konkrete, kurzfristig realisierbare Planungen für größere Unterkünfte bestehen zurzeit nur noch in Geretsried an der Blumenstraße.

Allgemeine Lage: Seit Dezember 2024 kommt im Schnitt nur noch ein Bus monatlich mit etwa 50 Geflüchteten an. Im Vergleich zum Vorjahr mit 100 monatlichen Zugängen hat sich die Lage entspannt.

Dachau

Zahl der Geflüchteten Anfang Mai 2025: 1683, davon 489 Asylbewerber (Juni 2024:  685), 686 Fehlbeleger und 508 Ukrainer.

Unterkünfte insgesamt: 53, darunter sowohl Unterkünfte in Holzständerbauweise, Containerunterkünfte und kleinere Einheiten wie Mietwohnungen oder Häuser. Die größte Unterkunft ist eine neu eröffnete Containerunterkunft an der Alten Römerstraße in Dachau mit 200 Betten. Auf der gleichen Fläche befindet sich die Erstaufnahmeunterkunft mit zusätzlichen 220 Betten.

Noch geplante Unterkünfte: Gespräche mit der Stadt Dachau und den Gemeinden laufen, konkrete Pläne gibt es derzeit nicht.

Allgemeine Lage: In diesem Jahr gab es bisher nur zwei Zuweisungen. Daher ist die Lage vergleichsweise entspannt, obwohl die Zeit genutzt wird, um Unterkünfte umzustrukturieren oder zu renovieren. Menschen, die bisher in Beherbergungsbetrieben untergebracht sind, müssen derzeit in Unterkünfte des Landkreises umziehen.

Ebersberg

Zahl der Geflüchteten Juni 2025: 1544 (2024: 1426), davon 746 Fehlbeleger, unter ihnen 463 ukrainische Kriegsflüchtlinge.

Unterkünfte insgesamt: Es gibt knapp 60 Unterkünfte, die größte ist das ehemalige Sparkassengebäude in Ebersberg mit Platz für 400 Menschen.

Noch geplante Unterkünfte: Es sind derzeit zwei Unterkünfte in Vaterstetten und Markt Schwaben geplant.

Allgemeine Lage: Der 14-tägige Verteilrhythmus besteht weiterhin. Zwar müssen insgesamt weniger Geflüchtete verteilt werden, da der Landkreis seine Quote jedoch nicht erfüllt, wirkt sich das für ihn bisher nicht aus.

Erding

Zahl der Geflüchteten Ende Mai: 2534 (2024: 2221), darunter 1299 Fehlbeleger (Stand 11. Juni).

Unterkünfte insgesamt: 225 Unterkünfte insgesamt, die beiden größten liegen im Stadtbereich Erding mit 204 und 188 Plätzen.

Noch geplante Unterkünfte: Das Landratsamt ist eigenen Angaben zufolge weiterhin dankbar für Angebote zur Anmietung.

Allgemeine Lage: Im Jahr 2025 gab es bis dato vier Buszuweisungen. Insgesamt umfassten die Zuzüge – also Busse und Einzelzuweisungen – 316 Personen. Eine Einschätzung zur Lage will das Landratsamt nicht abgeben.

Freising

Zahl der Geflüchteten Mai 2025: 2394 Personen (2024: 2513), darunter 1500 Fehlbeleger.

Unterkünfte insgesamt: Aktuell gibt es 87 dezentrale Unterkünfte und vier Regierungsunterkünfte im Landkreis Freising. Die größte Unterkunft ist in Eching an der Oskar-von-Miller-Straße 1a.

Noch geplante Unterkünfte: In der Gemeinde Neufahrn wird eine neue Unterkunft umgebaut, sie soll im Herbst 2025 in Betrieb gehen.

Allgemeine Lage: Seit Mitte Januar 2025 kommen keine Busse mehr an, dennoch werden weiterhin Geflüchtete zugewiesen. Die Situation ist nicht entspannt, sondern im Grunde gleichbleibend. Neue Flüchtlinge und Schutzsuchende sind weiterhin unterzubringen, zu informieren und zu integrieren.

Fürstenfeldbruck

Zahl der Geflüchteten Juni 2025: 1140 Menschen im Asylverfahren sowie Geduldete und 1150 ukrainische Geflüchtete. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Fehlbeleger auf etwa 1200. In der Anker-Dependance der Regierung von Oberbayern sind zusätzlich aktuell etwa 540 Bewohner untergebracht. In der staatlichen Gemeinschaftsunterkunft in Germering am Starnberger Weg wohnen aktuell knapp 90 Personen.

Unterkünfte insgesamt: 85 Unterkünfte, die größte ist am Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck mit einer Kapazität von 489 Plätzen.

Noch geplante Unterkünfte: Eventuell in Puchheim, Germering und Maisach. Hierzu steht das Landratsamt mit potenziellen Eigentümern und Vermietern aktuell in Verhandlungen.

Allgemeine Lage: Die Buszuweisungen waren zuletzt erheblich rückläufig. Insgesamt zeigt sich eine Entlastung.  Eine Herausforderung bleibt die Tatsache, dass immer noch mehr als die Hälfte als Fehlbeleger in den Unterkünften lebt.

München

Zahl der Geflüchteten im Mai 2025: 5109, darunter 1668 Fehlbeleger. Das entspricht in etwa den Zahlen im selben Zeitraum des vergangenen Jahres.

Unterkünfte insgesamt: Im Landkreis München gibt es derzeit acht Notunterkünfte, 36 Gemeinschaftsunterkünfte und 196 dezentrale Wohnungen.

Noch geplante Unterkünfte: Weil manche Standorte, zum Beispiel aufgrund auslaufender Verträge, wegfallen, kommen immer wieder neue hinzu. Im Juli wird beispielsweise ein Erweiterungsbau in Garching in Betrieb genommen.

Allgemeine Lage: Keine beziehungsweise wenige Neuzugänge. Für den Landkreis hat sich an der Situation insgesamt nichts geändert.

Starnberg

Zahl der Geflüchteten im Mai 2025: 2061, davon 665 Fehlbeleger.

Unterkünfte insgesamt:  Kleinere Unterkünfte, die in Absprache mit den Gemeinden gleichmäßig auf die Gemeinden und die Stadt verteilt sind. Hinzu kommen 17 Gemeinschaftsunterkünfte in gleichmäßiger Größenordnung zwischen 96 und 145 Personen.

Noch geplante Unterkünfte: Aktuell entsteht gerade die Erweiterung der bestehenden Anlagen in Berg und Weßling. In Planung ist eine Erweiterung in Gilching sowie eine weitere Anlage in Pöcking.

Allgemeine Lage: Entspannt hat sich die Situation schon alleine deshalb nicht, weil immer wieder Mietobjekte auslaufen, deren Bewohner dann in anderen Unterkünften untergebracht werden müssen. Zudem bestehe die Aufgabe nicht nur in der Unterbringung, sondern vor allem auch in der Integration der bereits hier wohnenden Geflüchteten, so das Landratsamt.

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