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“Ich möchte gerne…”: Dann macht Block-Tochter glasklare Ansage an ihre Mutter | ABC-Z

Pause statt Aussage: Zur angekündigten Einlassung der Steakhouse-Erbin Christina Block kommt es am zweiten Prozesstag nicht. Aber die Block-Tochter Klara macht eine über ihren Anwalt deutliche Ansage an ihre Mutter.

Christina Block: Im Prozess wollte sie wegen Entführungsvorwürfen aussagen

Für Block hätte an diesem Dienstag eigentlich ein großer Moment angestanden: Zum Auftakt am Freitag hatte ihr Anwalt angekündigt, dass sich seine Mandantin umfassend zu den Vorwürfen äußern würde. Block und ihre Mitangeklagten, darunter auch der Ex-Sportschau-Moderator Gerhard Delling,  wehren sich gegen den Verdacht der schweren Kindesentziehung, Freiheitsberaubung und Misshandlung Schutzbefohlener.

Der Gerichtssaal könnte vorerst der letzte Ort sein, in dem Block persönlich zu ihren Kindern spreche, sagt Ingo Bott. Diese Möglichkeit sei ihr mit der Unterbrechung am Dienstag genommen worden: „Für sie ist das eine große Belastung.“ Sie habe extra ein gemeinsames Familienfoto aus dem Sommer 2021, das ein glückliches Familienleben zeige, mit zur Verhandlung genommen.

Verteidiger wollen Einsicht in Verfahren gegen Vater Hensel

Doch zu einem Beitrag kommt es nicht mehr. Anwalt Marko Voß, der den Mitangeklagten Andreas C. vertritt, weist auf verschiedene Probleme hin. Zum einen sollen die Verteidiger Einsicht in die Gerichtsakten aus einem Parallelverfahren nehmen dürfen: Kindsvater Stephan Hensel tritt hier als Nebenkläger auf, muss sich aber gleichzeitig selbst vor Gericht verantworten. Ihm wird in dem Verfahren vorgeworfen, die Kinder Jahre vor der Entführung nicht aus Dänemark zurück zur Mutter gebracht zu haben. Seine Anwälte argumentieren, dass kein strafbares Verhalten vorliege. Der Verbleib beim Vater in Dänemark habe im Interesse der Kinder gelegen und deren Willen entsprochen. Die Gegenseite brandmarkt Hensel wiederum als den eigentlich Schuldigen.

In die Akten dieses Verfahrens wollen die Verteidiger nun ebenfalls Einsicht nehmen, da sie eine Relevanz für den Block-Prozess sehen. Darüber hinaus habe auch die Staatsanwaltschaft immer wieder kurzfristig neues Aktenmaterial ergänzt, das geprüft werden müsse. Einer Gerichtssprecherin zufolge folgten auf die ursprünglich 14 Kartons noch sieben Leitz-Ordner von der Staatsanwaltschaft.

Block-Tochter: „Ich möchte gerne meine Geschichte erzählen“

Unklar ist außerdem, ob und wie die beiden entführten Kinder als Nebenkläger im Block-Prozess auftreten können. Vertreter der Angeklagten sprechen von möglichen Interessenskonflikten, weil der Vater die Anwälte der Kinder beauftragt habe. Während das bei Tochter Klara offenbar zunächst unproblematisch war, hat das Hanseatische Oberlandesgericht (OLG) Sohn Theodor erst einmal nicht zugelassen. In der Pause soll hier in Abstimmung mit dänischen Behörden eine Lösung erarbeitet werden. „Die Hauptverhandlung kann vorher nicht fortgeführt werden“, sagt Anwalt Voß.

Klara Hensels Vertreter, Opferanwalt Steffen Hörning, weist den Vorwurf eines Interessenkonflikts entschieden zurück. „Ich vertrete ausnahmslos das Interesse des Kindes.“ Mit dem Vater habe er zum Prozess keinen Kontakt gehabt und lasse sich auch „vor keinen Karren spannen“.

Gleichwohl befürwortet er die Pause bis zur finalen Klärung. Klara Hensel will im Laufe des Prozesses ebenfalls aussagen. „Ich möchte gerne meine Geschichte erzählen“, zitiert der Göttinger Anwalt seine Mandantin. Monatelang sei nur über sie gesprochen worden, im Gerichtssaal wolle sie daher das Wort ergreifen. Ihre Psychologin habe dafür ebenfalls grünes Licht gegeben.

Mit der Pause zur Klärung entfallen die kommenden beiden Verhandlungstage. Der Prozess soll am 25. Juli fortgesetzt werden. Bis dahin will die Kammer alle offenen Fragen klären und die Anwälte sollen sich in das weitere Aktenmaterial einarbeiten können. „Wir haben extra 37 Termine angesetzt, um allen Eventualitäten Sorge zu tragen“, sagt eine Gerichtssprecherin. Zu diesem Zeitpunkt habe die Kammer auch noch keine konkreten Pläne, unter anderem was die Reihenfolge der Zeugenaussagen angeht. Der weitere Ablaufplan solle erst nach Blocks Einlassung aufgestellt werden. 

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