Antrittsbesuch in Brüssel: Hegseth fordert „stärkere, tödlichere“ NATO | ABC-Z

Antrittsbesuch in Brüssel
Hegseth fordert „stärkere, tödlichere“ NATO
12.02.2025, 12:28 Uhr
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Die NATO in ihrem jetzigen Zustand ist den USA zu wenig. Der neue Pentagonchef Hegseth fordert höhere Ausgaben, damit das Bündnis mehr Schlagkraft bekommt. Zu den unter anderem in Deutschland stationierten US-Soldaten trifft er ebenfalls eine Aussage.
Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth verlangt von der NATO einen Kurswechsel. „Die NATO muss eine stärkere, tödlichere Kraft sein – kein diplomatischer Club“, schrieb er auf X. Er veröffentlichte dazu ein Foto von seinem Eintreffen im Brüsseler Hauptquartier. Die NATO sieht sich selbst als rein „defensive Allianz“.
Der neue Pentagonchef ist zum Antrittsbesuch in Brüssel. Er will am Nachmittag im NATO-Hauptquartier zunächst an einem Verteidigungsministertreffen von mehr als 50 Ländern teilnehmen, die die Ukraine unterstützen. Die sogenannte Kontaktgruppe tagt erstmals unter Leitung Großbritanniens, nachdem die USA unter Präsident Donald Trump die Federführung abgegeben haben.
Am Donnerstag kommt Hegseth mit den Amtskollegen der anderen 31 NATO-Länder zusammen. Auf dem Programm steht zudem ein NATO-Ukraine-Rat mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umerow.
Am Dienstag besuchte Hegseth US-Militärstützpunkte in Deutschland. Dort kündigte er an, „Klartext“ mit den NATO-Verbündeten reden zu wollen. Trump habe „recht“, wenn er Verteidigungsinvestitionen von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von den Europäern fordere, sagte der neue Pentagonchef in Stuttgart. Europa müsse selbst am meisten zur Verteidigung seiner Nachbarschaft beitragen, sagte er mit Blick auf die Ukraine.
Befürchtungen über einen Abzug der rund 100.000 US-Streitkräfte aus Europa spielte Hegseth herunter. Es seien „derzeit keine Pläne in Vorbereitung, irgendetwas zu kürzen“, betonte er. Allerdings wollten die USA ihre Militärpräsenz „weltweit auf den Prüfstand stellen“, um sich stärker auf Chinas Ambitionen im Indopazifik konzentrieren zu können.