Politik

Rentendebatte: Politiker der Jungen Gruppe verteidigt differenzierten Rentenbeginn | ABC-Z

Zum jüngsten Vorschlag, den Rentenbeginn an Beitragsjahre zu koppeln, hat sich mit Nicklas Kappe (CDU) auch ein Mitglied der Jungen Gruppe in der Unionsfraktion zu Wort gemeldet. “Wir werden nicht darum
herumkommen, zwischen verschiedenen Berufsgruppen zu differenzieren. Ich
fange jetzt nicht mit dem sprichwörtlichen Dachdecker an – aber wir
müssen schauen, welche Berufsgruppen aus welchen Gründen länger arbeiten
können als andere”, sagte Kappe der Welt

“Richtig ist, stärker auf die Jahre zu schauen,
die jemand eingezahlt hat. Wer mit 18 in die Ausbildung geht und ab da
im Beruf steht, sollte das angerechnet bekommen gegenüber jemandem, der
erst mit 25 oder 28 einsteigt”, sagte der CDU-Politiker.

Zuvor hatte der Vorschlag des Ökonomen Jens Südekum für Diskussionen gesorgt, den Renteneintritt
nicht mehr an das Alter, sondern an die Zahl von Beitragsjahren zu
knüpfen. Wirtschaftsprofessor Südekum ist auch Berater von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD). Vor allem für Akademikerinnen und Akademiker könnte es einen späteren Rentenbeginn bedeuten, wenn sein Vorschlag umgesetzt würde. Sowohl Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) und
SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf als auch CSU-Chef Markus Söder
zeigten sich offen für die Idee. Die Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände lehnte den Vorschlag hingegen ab
.

Akademiker könnten länger arbeiten

Kappe sieht keine Benachteiligung von
Akademikern durch den Fokus auf die Beitragsjahre. “Die meisten, die ich
kenne, arbeiten spätestens ab dem Bachelorabschluss, häufig schon im
Masterstudium. Dass solche Zeiten angerechnet werden, finde ich
richtig.” In vielen akademischen Berufen sei es zudem möglich, länger zu
arbeiten.

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kann einer Koppelung des Renteneintrittsalters an die Zahl der Beitragsjahre etwas abgewinnen. “Das ist durchaus erwägenswert”, sagte er am Abend in der ARD-Sendung Arena. Er wolle aber den Ergebnissen einer Gesamtreform der Alterssicherung nicht vorgreifen und nicht über einzelne Punkte diskutieren. “Ich möchte, dass wir eine Reform aus einem Guss machen. Und da könnte das Thema eine Rolle spielen.”

Union und SPD hatten sich in einem Koalitionsausschuss darauf geeinigt, dass die angekündigte Rentenkommission für eine neue, grundlegende Reform unter anderem die Einbeziehung weiterer Gruppen in die gesetzliche Rente prüfen soll. Geprüft werden soll auch eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit über 67 hinaus. Für die Union sind Beamte in der Rentenversicherung bisher ein Tabu, für die SPD ist bisher längeres Arbeiten nicht akzeptabel.

Back to top button