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Geretsried: Sanierung und Neubau der Mittelschule – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z

Gerhard Meinl (CSU) wirft während der Besichtigung der Pläne für die um- und ausgebaute Mittelschule Geretsried immer wieder eine Zahl ein: „Sechzig Millionen.“ Es klingt wie eine Warnung. Meinl, der im Geretsrieder Stadtrat oft und gern als Kostenmahner auftritt, könnte allerdings nach den Worten der beauftragten Architekten vom Münchner Büro Haindl und Kollegen beruhigt sein. Christian Hertneck betont, das Vorhaben sei durchaus im Plan. Und der sieht eben für die Generalsanierung und die Zusammenführung der beiden Geretsrieder Mittelschulen an einem Ort 60 Millionen Euro vor.

Über Geld hatte der Stadtrat allerdings am vergangenen Dienstag nicht zu entscheiden. Vielmehr sind alle eingeladen, zu schauen und zu tasten. Diverse Pläne für die um einen Zwischen- und einen Neubau erweiterte Mittelschule an der Adalbert-Stifter-Straße hängen aus, Material- und Farbmuster für Fassaden, Böden, Decken und Möbel liegen auf einem langen Tisch. Tiefdunkelgrün ist die gekantete Blechfassade der Mensa, Grüntöne tauchen auch im Inneren auf und dazu immer wieder schlichtes, dezent lasiertes Fichtenholz. Die Architekten spielen damit auf den Wald an, der die Schule umgibt – und von dem ein Teil für den Neubau geopfert werden muss.

Christoph Hertneck vom Architekturbüro Haindl und Kollegen erklärt die Pläne für die neue Mittelschule. Schauen und tasten: Bürgermeister Michael Müller (mit ausgestreckter Hand) und der Stadtrat begutachten Materialmuster. (Foto: Felicitas Amler / oh)

Allerdings soll vieles durch die Landschaftsarchitektur ausgeglichen werden. Deutlich mehr Grün als an der heutigen Schule sei da vorgesehen, erklärt Wolf Auch vom Büro Realgrün. Wo der Boden noch komplett versiegelt ist, sollen klimaresistente große Bäume gepflanzt werden. Und Auch betont auf Nachfrage von Patrik Kohlert (Geretsrieder Liste), ob denn große Bäume gepflanzt würden: Ja, so sei es geplant. Ein Schulgarten ist als ein „Klassenzimmer im Grünen“ angelegt. Und die Eingriffe in den Wald auf der einen Seite des Baus sollen durch Neupflanzungen auf der anderen Seite wettgemacht werden.

Das neue Haus umfasst 28 Klassenzimmer und ist mit umlaufenden Fluchtbalkonen versehen, was nach den Worten von Hertneck  weniger Brandschutzmaßnahmen innerhalb des Gebäudes erforderlich macht. Auch die Fassadenpfosten sind aus lasierter Fichte, denn das Thema Wald sei für die Planung maßgeblich gewesen, erklärt Hertneck. Im dritten Obergeschoss liegt die Mensa, die im Zwei-Schichten-Betrieb jeweils hundert Schülerinnen und Schüler verköstigen kann. Vorgelagert ist eine Dachterrasse, und große Glasfronten geben den Blick frei: „Auf den Wald“, wie der Architekt betont.

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