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Sommerküche: Zwei einfache Rezepte mit Zucchini – Stil | ABC-Z

Mit der Zucchini ist ein wenig so wie mit Donald Trump – dieses Gemüse polarisiert extrem. Fans verehren sie geradezu kultisch, denn sie schreiben der Zucchini quasimagische Kräfte als kohlenhydratarmem Pasta-Ersatz zu (zerkocht leider sofort und sättigt kaum). Als die Londoner Kochbuchautorinnen Melissa und Jasmine Hemsley den Spiralizer bekannt machten – ein Küchengerät, mit dem man Gemüse zu Nudeln dreht, um diese mit Pastasoße zu essen –, soll der Zucchiniabsatz in Großbritannien um 20 Prozent gestiegen sein.

Gegner der Zucchini monieren, das ohnehin geschmacksarme Gemüse verliere weiter an Tiefe, je mehr es sich im Garten aufblase, oft auf geradezu angeberische Größe. Beim Kochen sauge sich die Zucchini dann gierig mit jeder Form von Flüssigkeit voll, weshalb ihre Konsistenz im Mund an einen feuchten Lappen erinnere. Beides ist nicht ganz von der Hand zu weisen, lässt sich aber vermeiden.

Hier hinkt der Trump-Vergleich dann auch, denn er tut der Zucchini grob unrecht, nicht nur, was die Hautfarbe betrifft: Die Zucchini ist harmlos, milde und oft fein, und – besonders wichtig – gegen ihre Nachteile gibt es ein Rezept. Als mit der Gurke verwandter Sommerkürbis enthält sie besonders viel Wasser, und das muss man ihr manchmal abgraben, um auf den Geschmack zu kommen. Zwei Wege sind da besonders geeignet: Hitze und Salz. In beiden Fällen ergibt das ein großartiges Sommergericht.

Im Ofen und mit Hartweizengries wird sie sogar knusprig

Da wäre etwa knusprige Zucchini-Schiacciata, ein toskanisches Gemüse-Fladenbrot, das gut als Snack, aber auch als schnelles Hauptgericht funktioniert. Dafür rührt der Foodfluencer Giovanni Siracusa (@unpezzoditalia) 300 g Mehl (Type 405) und 330 g Wasser in einer Schüssel zu sehr klebrigem Teig, unter den er (auf einer Mandoline) in feine Scheiben gehobelte Zucchini (450 g) und 1 in feine Ringe geschnittene große Zwiebel sowie 75 g Semmelbrösel mischt und alles mit Salz, Pfeffer und den fein gehackten Nadeln von 2–3 Rosmarinzweigen würzt. Den Teig gleichmäßig auf einem mit Backpapier, Olivenöl und Hartweizengries vorbereiteten Blech verteilen, auch von oben mit Olivenöl besprenkeln, mit Hartweizengries bestreuen und bei 200 Grad im Ofen (Ober- und Unterhitze) goldbraun backen (40–45 Minuten).

Vom Münchner Sternekoch Tohru Nakamura (@tohrunakamura) stammt das Rezept für eine elegante Sommerpasta (2–3 Personen), die Bitternoten und Nussigkeit der Zucchini mit der feinen Schärfe von Peperoni bereichert. Dafür 2 kleine Zucchini (gelb und grün) grob reiben, ordentlich salzen und für 20 Minuten in einer Schüssel (Wasser) ziehen lassen. Gemüse in einem Tuch ausdrücken (etwas Wasser aufbewahren), in einer Pfanne mit 1 Schuss Olivenöl, 2 gehackten Knoblauchzehen und 2 in Ringe geschnittenen Peperoni anbraten, mit einem Schuss Weißwein ablöschen, 3 Anchovisfilets und etwas Zucchiniwasser zugeben, ganz kurz einköcheln lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit 240 g al dente gekochten Spaghetti und ein paar Blättern Basilikum vermischen und mit Parmesan bestreuen.

Versprochen: Diese zwei Gerichte polarisieren nicht. Sie versöhnen – mit der Zucchini.

Das braucht man dazu

Zucchini-Schiacciata

– 300 g Mehl (Type 405)

– 330 g Wasser

– 450 g Zucchini in feinen Scheiben

– 1 Zwiebel

– 75 g Semmelbrösel

– 3 Zweige Rosmarin

– Salz

– Pfeffer

– Olivenöl

– Hartweizengries

Zucchini-Spaghetti

– 240 g Spaghetti

– 2 kleine Zucchini (gern gelb und grün)

– 2 Knoblauchzehen

– 3  Anchovisfilets

– 1 Schuss Weißwein

– Salz

– Pfeffer

– Parmesan

– ein paar Blätter Basilikum.

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