Bauer dreht Anwohnern im Winter Heizung ab – vor Gericht kriegt er nun Recht | ABC-Z

Mitten im Winter drehte ein Biogas-Bauer die Heizungen von Anwohnern in Holzburg ab. Der Fall landete vor Gericht und der Landwirt bekam Recht. Die Betroffenen sind fassungslos.
Bei zweistelligen Minusgraden stellte ein Landwirt mit einer Biogas-Anlage im Landkreis Aichach-Friedberg im Winter die Heizungen ab. Der Grund: Die Bewohner wollten seinen neuen Vertrag nicht unterschreiben. So saßen im Dezember 2023 dutzende Familien im Rieder Ortsteil Holzburg mit Mützen und Jacken in ihren kalten Häusern. Bewohnerin Jutta Kistler erinnert sich: “Ich habe Nächte lang nicht geschlafen.”
Bauer dreht Heizung mitten im Winter ab – Bewohner klagen
Der Deal mit dem Landwirt war, dass er den Anwohnern Abwärme bereitstellt und dafür staatliche Subventionen erhält. Die Anwohner wiederum bezahlen das Wärmenetz samt Pumpe und erhalten dafür günstige Wärme. Dann jedoch legte der Landwirt einen neuen GmbH-Vertrag vor, den die Bewohner nicht unterschreiben wollten. Daraufhin drohte er immer wieder, die Heizung abzudrehen, bis er schließlich Ernst machte.
Landgericht München gibt Biogas-Landwirt Recht
Die betroffenen Anwohner haben geklagt. Im Juli 2025 wurde das Urteil im Landgericht München verkündet. Vor Gericht bekam der Biogas-Landwirt Recht. Die Betroffenen hätten durch Abschlagszahlungen den neuen GmbH-Vertrag anerkannt. Zudem habe der Bauer kein Energiemonopol, da es auch andere Heizmöglichkeiten, wie beispielsweise Brennholz, gebe.
Die Anwohner sind über das Ergebnis entsetzt. “Was nicht angesprochen wurde, ist, dass in einem ganzen Dorf bei einem zweistelligen Minus-Bereich die Heizungen abgedreht wurden. Das ist eine ganz schlimme Sache”, beschwerte sich eine Anwohnerin nach der Verkündung. Kistler musste rund 15.000 Euro in eine neue Gasheizung investieren: “Das Ganze ersparte Geld ist jetzt dahin”, klagt sie.