Dieser Neubau in Prenzlauer Berg zieht Touristen an | ABC-Z

Berlin. Ein Investor krempelt sein Neubauprojekt auf einem Videothek-Gelände in Prenzlauer Berg um. Erlaubt das Bezirksamt die Planänderung?
Mehrfach angekündigt, immer wieder verschoben – aber nun endgültig beschlossen: Ein Investor plant den Abriss einer leerstehenden Videothek, die in ihren goldenen Tagen mit Erotikfilmen ordentlich Geld verdiente. Doch das Ziel des Bauprojekts auf dem Gelände am S-Bahnhof Greifswalder Straße in Prenzlauer Berg ist jetzt ein anderes: Statt des erwarteten Büro-Neubaus plant der Immobilienentwickler Primus ein neues Hotel mit 315 Zimmern.
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Wie Primus mitteilt, entsteht eine Filiale der Kette „Prizeotel“, die zur Radisson Group gehört. Deren bekanntestes Haus befindet sich an der Berliner Museumsinsel und erfuhr nach der Explosion des Aquadoms 2023 eine komplette Neugestaltung mit einem Zylinder voller Pflanzen.
Videothek in Prenzlauer Berg verschwindet – Planänderung für das Bauvorhaben
Diese leerstehende Videothek weicht einem Neubaukomplex, der den Tourismus in Berlin-Prenzlauer Berg bald noch einmal ankurbeln wird.
© Thomas Schubert / BM | Thomas Schubert
Nun also ein Hotelprojekt in Prenzlauer Berg, das sich an ein anderes Touristen-Publikum richtet. Im Vordergrund stehen Lifestyle-Merkmale – und ein erschwinglicher Übernachtungspreis. „Prizeotel“-Filialen existieren bislang etwa in Brüssel, Hamburg und Dresden. Und jetzt das erste Berliner Projekt am S-Bahnhof Greifswalder Straße in Prenzlauer Berg. Wann sind die Tage der Lost-Place-Videothek gezählt, wann startet der Abriss?
Einen genauen Termin können weder der Investor noch das Bezirksamt Pankow nennen. Derzeit befinde sich Primus aber schon „in den bauvorbereitenden Maßnahmen“, wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilt. Weil keine Einwände der Abteilung von Baustadtrat Cornelius Bechtler (Grüne) vorliegen, kann der Abriss des seit Jahren leerstehenden Pavillons wohl schon im Kürze starten. Primus habe alle formellen Verfahrensschritte eingehalten, „bestehend aus Bauvoranfrage, Bauvorbescheid, Bauantrag“, teilt eine Sprecherin des Stadtrats mit. Derzeit befinde sich der endgültige Antrag in Prüfung.
Eine Baugenehmigung stelle dann aber keine Verpflichtung zum Bauen dar. Es stehe einem Investor insoweit jederzeit frei, sein Vorhaben entsprechend zu ändern und einen neuen Antrag zu stellen.
Hotel-Neubau in Prenzlauer Berg: Im Erdgeschoss eröffnet Aldi
Dass es zu einer Umplanung von Büro- auf Hotelnutzung kam, ändert aus Sicht des Bezirksamts nichts an dem Genehmigungsverfahren. „Dem Bezirksamt Pankow ist nicht bekannt, warum der Investor jetzt eine Hotel-Nutzung beantragt hat. Die Nachfrage nach Büroflächen ist derzeit sehr gering. Möglicherweise sieht der Investor eine Büronutzung derzeit als nicht mehr wirtschaftlich an und plant aus diesem Grund eine andere Nutzung“, versucht die Sprecherin von Stadtrat Bechtler eine Einschätzung.
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Unverändert hingegen bleibt dieses wichtige Detail: Im Sockel des Hotel-Neubaus soll sich ein neu errichteter Aldi-Supermarkt befinden, der eine Verkaufsfläche von 900 Quadratmeter bereithalten wird. Derzeit befindet sich eine alte Filiale des Discounters im hinteren Teil des Grundstücks, verborgen hinter dem ehemaligen Filmverleih.
Neues Touristenhaus an der Greifswalder Straße öffnet 2027
Dass in der verlassenen Videothek abends mehrfach Licht brannte, hat mit einer Zwischennutzung aber nichts zu tun. Eine entsprechende Vereinbarung gebe es nicht, heißt es vom Bezirksamt. Sobald das Hotel aber erbaut ist und eröffnet, soll eine Bar und ein Social Space mit Co-Working-Bereich mit Frühstücksrestaurant auch Nachbarn offen stehen. Von der obersten Etage habe man einen „fantastischen Blick auf die Berliner Innenstadt“, kündigt Primus an.
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Ziel sei eine „Mixed Use-Entwicklung“ der bisher unterentwickelten Fläche. Und auch wenn der Baustart unklar bleibt – ein erster Zeitansatz für die Eröffnung steht schon fest: Ab 2027 ziehen im neuesten Hotel in Prenzlauer Berg die ersten Touristen ein.