„Zum Stift“: Wo es in München wie im Pub zugeht | ABC-Z

München – „Einkehren, ohne dass’d extra extra an Kleinkredit aufnehmen musst, analog dastehn’, Bier trinken und ratschen.“ Mehr braucht’s laut Augustiner-Chef Martin Leibhard nicht.
Und das war auch der Traum von Lorenz und Christine Stiftl. Die betreiben in München zwar schon das ein oder andere Wirtshaus (u.a. Hackerhaus). Aber von ihren England-Reisen haben sie den Traum vom gemütlichen Pub mit nach München gebracht.
Mitte November hat der Stehausschank „Zum Stiftl“ gegenüber der Schrannenhalle eröffnet und kann sich nicht retten vor Gästen. Schließlich kostet die Halbe hier trotz Innenstadt-Lage nur 3,90 Euro.
Bayerisches Pub „Zum Stiftl“: Lorenz Stiftl ist total vernetzt
Nun hat Pfarrer Rainer Maria Schießler das bayerische Pub auch offiziell eingeweiht. Und wie Martin Leibhard bemerkt, ist Lorenz Stiftl total vernetzt: „Der lafft den ganzen Tag in der Stadt umanand!“ Dementsprechend proppenvoll ist der Laden dann auch. Zugesagt hatte alles, was Rang und Namen hat. Sogar Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).

© Sigi Mueller
von Sigi Mueller
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Der musste allerdings kurzfristig dann doch wieder absagen. Auch Noch-Wirtschaftsreferent und CSU-OB-Kandidat Clemens Baumgärtner war verhindert. Dafür ließ sich sein Nachfolger Christian Scharpf (SPD) blicken. Der tritt seine neue Stelle als Wirtschaftsreferent zwar erst im März an, aber auch der Noch-OB von Ingolstadt ist einer von Stiftls Spezln.

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„Außerdem liebe ich Pubs!“, sagt er zur AZ und freut sich schon sehr auf die Gastro-Termine, die in München bald auf ihn zukommen.
„In Kneipen habe ich mehr Beichtgespräche als in meinem Beruf“
Auch einige seiner SPD-Kollegen sind gekommen. Roland Hefter durfte sogar das Holzfass anzapfen – in Vertretung für Monika Gruber, wie er betont. Denn auch die musste ihren Besuch absagen. Dafür sind aus der Augustiner-Geschäftsführung neben Leibhard auch Marc Kusche und weitere Brauerei-Kollegen gekommen. Sie überreichen die obligatorische Augustiner-Glocke, die immer dann geläutet wird, wenn ein neues Fass angezapft ist.

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Die Hauptrolle spielt aber Pfarrer Rainer Maria Schießler. Der kommt aus dem Geschichtenerzählen gar nicht mehr heraus. Aber wo, wenn nicht hier? „Ich habe in Kneipen schon mehr Beichtgespräche geführt als in meinem Beruf“, erzählt der Pfarrer und gibt zu, dass er die Atmosphäre hier einem Bibelkreis vorzieht.
Feiern gehört zum Glücklichsein
Er liest dann noch die Geschichte von der Hochzeit zu Kana aus dem Johannesevangelium. Es ist die Erzählung vom Wunder, wo Jesus Wasser in Wein verwandelt. Sie steht für die Bestimmung, glücklich zu sein, sagt Schießler und dazu gehöre auch das Feiern.
Sein Weihwasser hat er in einer Grappaflasche mitgebracht und nachdem er die Gäste nass gespritzt hat, fließt das Augustiner-Bier. Und weil’s so gemütlich ist, stimmt BR-Musikantin Traudi Siferlinger am Ende noch einen Stiftl-Stehausschank-Kanon an.
Prälat-Zistl-Str. 12
So-Di: ab 11 Uhr
Fr, Sa ab 10 Uhr