“Haben bereits viel erreicht”: Israel sieht Irans Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen | ABC-Z

“Haben bereits viel erreicht”
Israel sieht Irans Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen
21.06.2025, 03:22 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
“Iran darf nicht wie Nordkorea werden”, sagt Israels Außenminister mit Blick auf das Nuklearprogramm der Islamischen Republik. Die Angriffe, insbesondere auf Wissenschaftler und Militärs, hätten die Entwicklung einer Atomwaffe deutlich verzögert.
Israel geht davon aus, dass seine Angriffe im Iran die Entwicklung einer Atombombe durch die Islamische Republik um Jahre zurückgeworfen haben. “Ich glaube, laut den Einschätzungen, die wir hören, haben wir die Möglichkeit für sie, eine Atombombe zu erlangen, bereits um mindestens zwei oder drei Jahre verzögert”, sagte der israelische Außenminister Gideon Saar in einem “Bild”-Interview. “Die Tatsache, dass wir jene Personen ausgeschaltet haben, die die Bewaffnung des Nuklearprogramms geleitet und vorangetrieben haben, ist äußert wichtig im Hinblick auf die Ergebnisse”, fügte der Außenminister hinzu.
“Wir haben also bereits viel erreicht. Aber wir werden tun, was auch immer wir können. Wir werden nicht aufhören, bis wir alles getan haben, was möglich ist, um diese Bedrohung zu beseitigen”, sagte Saar über die weiteren Pläne für das Vorgehen im Iran. In einem anderen Interview mit dem japanischen Fernsehsender NHK sagte er: “Wir werden nicht zulassen, dass der Iran wie Nordkorea wird. Der Iran hat versucht, den Weg Nordkoreas einzuschlagen, weil er glaubt, dass die Sicherheit seines Regimes durch Atomwaffen gewährleistet wird. Aber wir werden das im Iran nicht zulassen”.
Saar: Verhandlungen bringen Zeitgewinn
Auf die Frage von NHK, ob Israel bereit sei, eine diplomatische Lösung im Konflikt mit dem Iran zu akzeptieren, sagte Saar: “Persönlich glaube ich nicht, dass der Iran eine (diplomatische) Lösung anstrebt. Der Iran versucht, die internationale Gemeinschaft zu täuschen”. Die iranischen Unterhändler würden die Gespräche “in der Regel” nutzen, “um zu täuschen, um Zeit zu gewinnen und Fortschritte zu machen – und ich glaube nicht, dass sie ihr Wesen verändert haben”, sagte der Minister im “Bild”-Interview.
Die Führung in Teheran behaupte, sie sei nicht zu Verhandlungen bereit, solange die Angriffe andauerten. Aber auch vor den Angriffen habe es keine Fortschritte bei Verhandlungen gegeben, sagte Saar. Bislang habe er “kein konkretes Angebot von den Iranern gesehen, das zeigt, dass sie ihre Meinung geändert haben”, so der Außenminister weiter. “Derzeit kooperieren sie nicht einmal mit der (Internationalen Atomenergiebehörde) IAEA. Die Inspektion funktioniert derzeit nicht.”