Nahost-Liveblog: ++ UN rechnen mit 500.000 Gaza-Flüchtlingen ++ | ABC-Z

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Durch den Krieg im Gazastreifen sind laut UN-Angaben eine halbe Millionen Menschen auf der Flucht. Laut einem Bericht wollte Israel im April iranische Atomanlagen angreifen, die US-Regierung war aber dagegen.
Die wichtigsten Entwicklungen:
Bei israelischen Luftangriffen an verschiedenen Orten im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 25 Menschen getötet worden. Wie die von der Terrororganisation Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde mitteilte, haben zwei israelische Kampfflugzeuge in der vergangenen Nacht mehrere Zelte in Al-Mawasi in Chan Yunis getroffen und dabei “mindestens 16 Menschen” getötet, darunter mehrere Kinder. 23 weitere Menschen, seien bei dem Angriff auf Zelte vertriebener palästinensischer Familien in Chan Yunis verletzt worden, sagte Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal der Nachrichtenagentur AFP.
In Al-Mawasi gab es demnach einen weiteren Angriff auf ein Zelt von Vertriebenen, bei dem ein Vater und sein Kind getötet und 13 weitere Menschen verletzt wurden. In Beit Lahia im Norden des Gazastreifens wurden laut Bassal bei einem Luftangriff sieben Menschen getötet sowie 13 weitere verletzt. Auch unter diesen Opfern seien mehrere Kinder. Die israelische Armee hat sich auf Anfrage von AFP noch nicht zu den Berichten geäußert.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Die wieder aufgeflammten Kämpfe zwischen Israels Armee und der islamistischen Hamas im Gazastreifen treiben immer mehr Menschen in die Flucht. Die Zahl der seit Mitte März vertriebenen Palästinenser sei inzwischen auf schätzungsweise eine halbe Million angestiegen, teilte eine Sprecherin der Vereinten Nationen in New York unter Berufung auf das UN-Nothilfebüro (OCHA) mit.
Zuletzt waren die UN noch von rund 400.000 Vertriebenen ausgegangen. Israels Armee ruft regelmäßig Palästinenser dazu auf, bestimmte Gebiete in dem abgeriegelten Küstengebiet zu verlassen, in denen sie militärisch gegen die Hamas vorgehen will. Insgesamt leben im dicht besiedelten Gazastreifen mehr als zwei Millionen Menschen.
Laut einem Bericht der New York Times hat es in Israel Pläne gegeben, im Mai iranische Atomanlagen anzugreifen. Damit sollten die Fähigkeiten des Irans, eine Atomwaffe zu entwickeln, um ein Jahr oder mehr verzögert werden, berichtet die Zeitung. Für einen erfolgreichen Angriff sei die Unterstützung der USA angefordert worden. Zudem sollten die USA Israel vor iranischen Vergeltungsmaßnahmen schützen.
US-Präsident Donald Trump habe sich nach längeren Überlegungen gegen einen geplanten Angriff und für Verhandlungen mit dem Iran entschieden, so der Bericht weiter. Die USA und der Iran haben am vergangenen Samstag zum ersten Mal in Oman indirekte Gespräche geführt. Beide Länder bezeichneten sie als “positiv” und “konstruktiv”. Am Samstag soll eine zweite Gesprächsrunde stattfinden. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte, das Treffen werde wahrscheinlich in Rom stattfinden.
Nach Angaben der von der Hamas geleiteten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sind bei israelischen Luftangriffen am Mittwoch mindestens 35 Menschen getötet worden. Darunter sei auch die Schriftstellerin und Fotografin Fatema Hassouana, die den Krieg dokumentiert hatte.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat sein Verhandlungsteam angewiesen, die Schritte zur Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln fortzusetzen. Das erklärte Netanjahus Büro und teilte mit, dass der Regierungschef mit dem Verhandlungsteam und den Chefs der Sicherheitsbehörden über die Angelegenheit gesprochen habe.
Ein ranghoher Vertreter der Hamas sagte derweil der Nachrichtenagentur AFP, dass die islamistische Palästinenserorganisation noch an ihrer Reaktion auf einen israelischen Vorschlag für eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln arbeite. Es gebe keinen Spielraum für eine Teilvereinbarung, sagte der Hamas-Vertreter. Die Waffen der Islamisten würden zudem nicht Gegenstand von Verhandlungen.
Aus Protest gegen Ausweisungen pro-palästinensischer Aktivisten haben Studierende einen Hörsaal der Humboldt-Universität in Berlin besetzt. Die Terrororganisation “Islamischer Dschihad” hat ein Video einer deutsch-israelischen Geisel veröffentlicht.