Ukraine-Demo heute am Brandenburger Tor – die wichtigsten Infos | ABC-Z

Berlin. In der Berliner Innenstadt findet am Sonntagnachmittag eine Demonstration für die Ukraine statt. Die Anzahl der Teilnehmer macht stutzig.
Auch mehr als drei Jahre nach dem russischen Angriff auf die Ukraine finden weltweit immer wieder Demonstrationen für das überfallene Land statt – so auch am heutigen Sonntag in Berlin. Die Kampagnen-Organisation Campact und Vitsche, ein Verein ukrainischer Aktivisten, haben für Sonntagnachmittag zu der Veranstaltung mit dem Titel „Jetzt erst recht: Stand with Ukraine“ aufgerufen. Die Demonstration startet um 17 Uhr am Brandenburger Tor und ist bis 19 Uhr angesetzt.
Die Veranstalter wollen mit der Demonstration ein Zeichen setzen: „Für die Ukraine. Für unsere Freiheit. Für ein starkes Europa“, wie Vladyslava Vorobiova von Vitsche im Vorfeld der Veranstaltung gegenüber der Morgenpost sagte. Dies sei gerade jetzt, nachdem sich die USA von der Ukraine abgewendet hat, umso wichtiger. Die Menschen in Berlin, Deutschland und Europa müssten „ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck bringen“.
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Konkret fordern die Veranstalter eine uneingeschränkte Unterstützung der ukrainischen Souveränität sowie mehr militärische und humanitäre Hilfe, dass eingefrorene russische Vermögenswerte genutzt werden sowie eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik in Europa.
Berlin: Immer weniger und kleinere Demos für die Ukraine
Als Redner werden neben dem ukrainischen Menschenrechtsaktivisten und Journalisten Maksym Butkevych und der ukrainischen Dichterin Irina Bondas auch Vertreter der Parteien SPD, Grüne und CDU erwartet. Des Weiteren wird die ukrainische Sängerin Ganna auftreten.
Seit der russischen Invasion am 24. Februar 2022 hat Vitsche nach eigenen Angaben allein in Berlin mehr als 100 Demonstrationen abgehalten. Anfänglich seien es sogar zwei Veranstaltungen wöchentlich gewesen, so Vorobiova. Doch die Demonstrationen sind kleiner und weniger geworden. Für die heutige Demonstration erwarten die Veranstalter 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Bei der Polizei Berlin wurden 5000 Teilnehmer angemeldet, wie ein Polizeisprecher auf Morgenpost-Anfrage mitteilt. Zum Vergleich: Im Februar 2022, kurz nach dem Überfall Russlands auf das Nachbarland, waren für Demonstrationen für die Ukraine in Berlin mitunter 20.000 Menschen angemeldet worden. Ein Polizeisprecher sagte damals gegenüber der Morgenpost, dass es „durchaus wahrscheinlich“ sei, dass zu der Veranstaltung mehr als die angemeldeten 20.000 Teilnehmer strömen werden.
Vitsche: Ukraine-Demos nun wichtiger denn je
Dass die Berlinerinnen und Berliner grundsätzlich demonstrationsmüde sind, lässt sich so jedoch auch nicht sagen: Bei der Demo anlässlich des Frauentags am Samstag (8. März) kamen 9000 Menschen auf dem Oranienplatz. Und auch vor der Bundestagswahl, als Menschen im ganzen Land gegen Rechtspopulismus auf die Straßen gingen, kamen am Brandenburger Tor teils 30.000 Demonstranten zusammen.
Vor dem Hintergrund der Aussagen aus dem Weißen Haus und dass die USA die Ukraine-Hilfen eingefroren haben, sei es nun wichtiger denn je, sich weiterhin solidarisch mit der Ukraine zu zeigen. „Diese Entwicklungen betreffen auch Europa“, das mit weiteren Aggressionen rechnen muss, wenn die Ukraine fällt, wie es auf der Website von Vitsche heißt.