Füchse Berlin krönen sich nach Comeback-Sieg zum deutschen Meister | ABC-Z

Mannheim. Es war ein langes Zittern, aber am Ende drehen die Füchse Berlin das letzte Saisonspiel in Mannheim und werden erstmals deutscher Meister.
Jubel, Ekstase und riesengroße Erleichterung: Die Füchse Berlin sind erstmals deutscher Meister. Nach einem 38:33 (17:20)-Erfolg bei den Rhein-Neckar Löwen konnte der Handball-Bundesligist aus der Hauptstadt in Mannheim die Korken knallen lasen. Noch am Sonntagabend fliegt die Mannschaft zurück nach Berlin, wo sie am Badeschiff zur Meisterfeier mit ihren Fans erwartet wird.
Wie so häufig in den letzten Wochen kamen die Füchse ein wenig schwerfällig in die Partie. Nationaltorwart David Späth war auf Löwen-Seite mit zwei freien Paraden früh auf Temperatur, die Gastgeber stellten in Windeseile auf 3:0 (2. Minute). Die Füchse hatten in den jüngsten drei Spielen gegen Melsungen, in Stuttgart und gegen Gummersbach jeweils ihre schwierige Startphase früh korrigieren können und glichen angeführt von Welthandballer Mathias Gidsel auch diesmal zügig wieder aus (9:9/13.).
Füchse Berlin werden erstmals deutscher Meister
Den Berlinern fehlte diesmal allerdings eine Torhüterleistung, auf die sie sich zuletzt immer verlassen konnte. Dejan Milosavljev war an vielen Bällen dran, blieb aber zu oft glücklos und wurde nach knapp einer Viertelstunde durch Lasse Ludwig ersetzt. Der konnte außer einem gehaltenen Siebenmeter (19.) aber auch keine nachhaltigen Impulse setzen.
Mit den eigenen Fehlern aus der Anfangsphase im Hinterkopf kamen die Füchse den ganzen ersten Durchgang nicht so recht in ihr gefürchtetes Tempospiel, abgesehen von Gidsel ließen alle Berliner die nötige Entschlossenheit vermissen. So könnten die Löwen bis zum 20:17-Halbzeitstand immer vorlegen, während sich auf Seiten der Mannschaft von Trainer Jaron Siewert ein Gefühl der kollektiven Unsicherheit einschlich.
Hanning, Kretzschmar und Steffel gehen zur Halbzeit mit in den Kabinentrakt
Geschäftsführer Bob Hanning ging mit dem Pausenpfiff vor die Füchse-Bank und redete auf Co-Trainer Max Rinderle ein. Auch der sportliche Leiter Stefan Kretzschmar und Präsident Frank Steffel gingen zur Pause mit der Mannschaft in den Kabinentrakt. Die Füchse brauchten einen neuen Impuls.
Der kam – wenn auch mit ein wenig Verzögerung. Milosavljev kam endlich ins Spiel, die Herreinnahme des beweglichen Matthes Langhoff im Innenblock zahlte sich aus. Tim Freihöfer besorgte die erste Führung (42.), die rund 500 Füchse-Fans verschafften sich in der riesigen SAP-Arena erstmals Gehör.
Selbstsicherheit kommt erst in der Schlussviertelstunde
Nun hatten die Berliner die Selbstsicherheit, die sie in den letzten Wochen unbesiegbar gemacht hatte. Es blieb ein harter Kampf, aber Stück für Stück setzten sich die Gäste jetzt ab. Die Abwehr war griffig, Milosavljev konnte nun immer wieder mit Paraden unterstützen.
Spätestens mit dem Siebenmeter-Doppelpack von Tim Freihöfer (Top-Torschütze mit 11 Treffern) zum 36:32 (56.) wussten die Füchse dann, dass sie tatsächlich am Ziel waren. Die Auswechselspieler sprangen auf und ab und kannten kein Halten mehr, dann stürmten sie mit Schlusspfiff zu ihren Kollegen auf den Platz. Die Füchse Berlin sind erstmals deutscher Meister.
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