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BVB-Mitgliederversammlung: Watzke knapp zum Präsidenten gewählt | ABC-Z

Stand: 23.11.2025 21:32 Uhr

Hans-Joachim Watzke ist zum Präsidenten von Borussia Dortmund gewählt worden, hat aber einen deutlichen Denkzettel erhalten.

Der 66-Jährige bekam auf der Mitgliederversammlung des Vereins lediglich 59 Prozent der Stimmen. Von den 238.000 Mitgliedern nahmen nur 4.476 an der Wahl teil.

Zuvor war Watzke noch unter großem Applaus der 1951 anwesenden Mitglieder in der Westfalenhalle nach fast 21 Jahren als Geschäftsführer der BVB-Kapitalgesellschaft von Borussia Dortmund verabschiedet worden. “Da ist viel Wehmut mit dabei”, sagte Watzke. Er war der einzige Kandidat des Wahlausschusses, nachdem der amtierende Präsident Reinhold Lunow seine ursprüngliche Kandidatur zurückgezogen hatte.

Dr. Reinhold Lunow (l.) und Hans-Joachim Watzke

Öffentliche Versöhnung von Watzke und Lunow

Zwischen Watzke und Lunow wurde es emotional Auf der Mitgliederversammlung kam es zur großen öffentlichen Versöhnung der ehemaligen Kontrahenten. “Lieber Reinhold Lunow: Du hast mich immer unterstützt und warst da, als wir in den Abgrund geblickt haben. Dafür möchte ich dir heute auch ganz herzlich danken”, sagte Watzke.

Lunow reagierte gerührt. “Wir haben viele Sachen gemeinsam gemacht. Dass es in letzter Zeit Schwierigkeiten gab, dass wir auseinander gebracht worden sind, das war nicht unbedingt unsere persönliche Schuld. Das lag auch an Leuten im Umfeld, die das befeuert haben. Das war nicht nötig”, sagte der 72-Jährige unter Tränen und fiel Watzke anschließend in die Arme. 

Westerfellhaus: “Am Ende kein Wahlkampf”

Wegen der überraschenden Kandidatur Lunows war im Sommer ein öffentlicher Streit ausgebrochen. Der Fanabteilungs-Vorsitzende Tobias Westerfellhaus sprach von “fragwürdigen Wendungen in einem Wahlkampf, der am Ende kein Wahlkampf war” und bekam dafür reichlich Zustimmung. “Diese Monate haben gezeigt, dass unser Verein dringend Veränderungen benötigt”, sagte Westerfellhaus.

Technische Probleme verzögern die Wahl

Die Wahl Watzkes hatte sich aufgrund technischer Probleme verzögert. Die gesamte Veranstaltung hatte deshalb mit einer Stunde Verspätung begonnen. Damit theoretisch alle Mitglieder digital abstimmen konnten, fand die Versammlung erstmals in hybrider Form statt.

Allerdings streikte dabei zunächst die Technik, so dass die Tagesordnung geändert und einzelne Punkte ohne Abstimmung vorgezogen wurden. 

Watzke: “Hat mich tief getroffen”

Zuvor hatte sich Watzke zu einem anderen Thema emotional geäußert: Zu den Missbrauchsvorwürfen gegen einen langjährigen Mitarbeiter in den 1990er-Jahren.

“Das ist etwas, was mich tief getroffen hat”, sagte Watzke bei seinem letzten Bericht als Geschäftsführer der BVB-Kapitalgesellschaft. In den vergangenen Wochen hatten sich mehrere Betroffene zu Wort gemeldet und ihr Schicksal öffentlich gemacht.

“Da wird einem einfach nur schlecht. Man erschaudert”, sagte Watzke weiter und sprach den Betroffenen ein “tief empfundenes Mitgefühl” aus. Kanzleien sollen Fälle aufarbeiten Zwei Anwaltskanzleien seien damit beauftragt worden, die Fälle aufzuarbeiten.

“Wenn es Versäumnisse gegeben hat – und die hat es offenbar gegeben – dann werden wir die abstellen. Denn sowas darf es bei Borussia Dortmund nicht mehr geben”, sagte der 66-Jährige weiter.

BVB wirtschaftlich saniert

Der frühere BVB-Schatzmeister Watzke war 2005 in die Geschäftsführung der Kapitalgesellschaft gerückt. In seine Amtszeit fallen die wirtschaftliche Sanierung und der sportliche Aufschwung des BVB mit zwei Meisterschaften, drei Pokalsiegen und zwei Endspiel-Teilnahmen in der Champions League.

Unsere Quellen:

  • sportschau.de
  • WDR aktuell
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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