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FC Bayern muss bei Kimmich weiter Geduld beweisen: „Kann keinen zwingen“ | ABC-Z

München – Am Montag gab es Entwarnung in der Mannschaft des FC Bayern – und das sogar doppelt. Jamal Musiala, der am Vorabend beim 4:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt in der 85. Minute kurz nach seinem tollen Solo-Treffer zum 3:0 ausgewechselt worden war, zog sich keine Verletzung zu.

Musiala war nach AZ-Informationen im Rasen hängengeblieben und leicht umgeknickt. Eine reine Vorsichtsmaßnahme der Münchner.

Und auch Joshua Kimmich durfte aufatmen. Der Mittelfeldchef hatte das Spielfeld bereits kurz vor Ende der ersten Halbzeit wegen Muskelbeschwerden im hinteren, linken Oberschenkel verlassen müssen. Wie sich bei Untersuchungen der medizinischen Abteilung herausstellte, zog sich Kimmich eine Sehnenreizung zu und muss vorerst kürzertreten.

Der 30-Jährige hofft noch auf einen Einsatz am Freitag im Südkracher beim VfB Stuttgart (20.30 Uhr).

Kimmich ging nicht ganz fit ins Eintracht-Spiel

„Jo ist schon angeschlagen ins Spiel gegangen, aber er wollte unbedingt“, berichtete Sportvorstand Max Eberl nach der Partie in den Katakomben. Man müsse Kimmich, der bis zum Sonntagabend keine einzige Pflichtspielminute in dieser Saison verpasst hatte, „mit dem Kopf unter dem Arm runtertragen, wenn er nicht mehr kann“, so Eberl.

Trainer Vincent Kompany stimmte zu: „Es ist normal, dass irgendwann mal was passiert. Aber er ist nicht wie jeder. Er hat ein unglaubliches Vermögen zu spielen, immer wieder bereit zu sein, immer wieder Leistung zu bringen. Wenn es nicht so lange ist, dann ist es letztendlich auch kein großes Problem.“

Zur Erinnerung: Bereits am 5. März treten die Münchner im Champions-League-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen an. Da brauchen sie Kimmich in Bestform.

Kimmich zögert weiter mit seiner Vertragsverlängerung

Der Stratege war am Sonntagabend nicht nur wegen seiner leichten Verletzung ein großes Thema. Nach wie vor zögert Kimmich mit seiner Vertragsverlängerung.

„Ich bin generell entspannt“, meinte Eberl. „Wir haben gesagt, wie es aussieht, wir haben klar Position bezogen. Jetzt muss man schauen, ob man das eben auch in einen Vertrag bekommt. Ich kann keinen zwingen, ich kann nur sagen: Wir würden uns das wünschen und ihn in Zukunft gerne als eines der Gesichter des FC Bayern sehen, aber entscheiden muss er.“

Kimmichs Vertrag läuft am Saisonende aus, er soll in den Bereich der Topverdiener Musiala und Harry Kane aufsteigen. Doch auch andere europäische Spitzenklubs sind an Kimmich interessiert. „Das Wichtigste ist, dass er schnell zurückkommt“, sagte Präsident Herbert Hainer. „Alles andere wird sich entwickeln – wie bei Davies und Musiala.“ Neben Musiala hatte kürzlich auch Alphonso Davies bis 2030 verlängert, das Team der Zukunft nimmt Formen an.

Noch kein Vertragsangebot für Leroy Sané

Ob Leroy Sané ebenfalls dazugehören wird? Offen. Bislang liegt dem Offensivstar kein Vertragsangebot vor. „Wir wissen, was wir an Leroy haben“, sagte Eberl. „Auch da bitte ich um Geduld, dass wir unsere Arbeit machen. Wenn wir denken, dass es richtig ist, werden wir es tun. Wenn wir denken, dass es nicht richtig ist, werden wir es nicht tun. Aber das sind die Gespräche, die wir mit Leroy und seiner Agentur führen.“

Interessant war die Äußerung von Vorstandschef Jan-Christian Dreesen zu Sané. Ob man den talentierten, aber nicht konstant spielenden Flügelstürmer wirklich ablösefrei ziehen lassen könnte, wurde Dreesen gefragt. Seine Antwort: „Könnte kommt von können – ja. Aber das ist eine hypothetische Frage, das macht keinen Sinn zu diesem Zeitpunkt.“ Es bleibt spannend.

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