Politik

Naher Osten: Katar fordert vor Sondergipfel Konsequenzen für israelischen Angriff | ABC-Z

In Katar beraten heute die Staats-
und Regierungschefs von fast 60 arabischen und islamischen Staaten über Israels Luftangriff auf die Delegation der Hamas. “Wir schätzen die Haltung der arabischen und
islamischen Länder und ihre Solidarität mit Katar angesichts dieser
israelischen Aggression”, schrieb Katars Ministerpräsident Mohammed bin
Abdulrahman Al Thani auf X. Er äußerte sich nach einem vorbereitenden Treffen der Außenminister
von Ländern der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische
Zusammenarbeit (OIC) in der Hauptstadt Doha.

Zuvor hatte das israelische Militär versucht, die Delegation der Hamas für die Verhandlungen in Katar mit einem Luftangriff zu töten. Nach Angaben der Hamas wurde bei der Attacke kein Delegationsmitglied
getötet, allerdings seien sechs Menschen ums Leben gekommen.

“Die Zeit ist
gekommen, dass die internationale Gemeinschaft aufhört, mit zweierlei Maß zu
messen, und Israel für all die Verbrechen bestraft, die es begangen hat”,
zitierte die saudische Nachrichtenseite Arab News Al Thani. Israels Angriff könne nur als “Staatsterrorismus”
bezeichnet werden.

Al Thani fordert “echte und spürbare Maßnahmen auf allen Ebenen”

Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul
Gheit, sagte laut Arab News, der Gipfel in Doha selbst sende bereits eine
starke Botschaft. “Katar ist nicht allein. Die arabische und islamische Welt
steht an seiner Seite”, sagte Aboul Gheit demnach.

Es müsse “echte und
spürbare Maßnahmen auf allen Ebenen” geben, sagte Katars Regierungschef am
Vorabend. Al Thani versicherte zugleich allerdings mit Blick auf den
andauernden Krieg im Gazastreifen: “Israels brutales Handeln wird uns nicht
davon abhalten, unsere ernsthaften Bemühungen mit Ägypten und den Vereinigten
Staaten fortzusetzen, um diesen Krieg zu stoppen.” 

Katar vermittelt gemeinsam mit Ägypten und den USA im Krieg zwischen Israel und
der Hamas. Bereits kurz nach dem Angriff hatte das Land angekündigt, seine Rolle als Vermittler fortsetzen zu wollen. 

Vereinigte Arabische Emirate warnen Israel vor weiteren Annexionen

Zuletzt hatten die Vereinigten Arabischen Emirate Israel vor
einer möglichen Annexion großer Teile des Westjordanlands gewarnt. Solche
Schritte würden die Chancen auf Frieden in der Region zunichtemachen und den
Geist der mit Israel geschlossenen Abraham-Abkommen verraten, sagte die
Sondergesandte des Außenministers, Lana Nusseibeh. Für die Vereinigten Arabischen Emirate sei das eine “rote Linie”. In dem Abkommen hatten die Emirate und Israel die Normalisierung ihrer Beziehungen vereinbart.

Zuvor hatten Minister der israelischen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angekündigt, im Falle einer Anerkennung des Staates Palästina durch einflussreiche
Länder wie Frankreich,
Belgien und Kanada bei der UN-Vollversammlung weite Teile des Westjordanlands zu
annektieren.

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