Wirtschaft

USA: US-Präsident Trump kündigt Zölle auf Agrarprodukte an | ABC-Z

US-Präsident Donald Trump hat Zölle auf alle Agrarimporte seines Landes in Aussicht gestellt. Als Startdatum kündigte er auf seiner Onlineplattform Truth Social den 2. April an. „An die großartigen Landwirte der Vereinigten Staaten: Macht euch bereit, eine Menge landwirtschaftlicher Produkte zu produzieren, die innerhalb der Vereinigten Staaten verkauft werden sollen“, schrieb er. „Ab dem 2. April werden Zölle auf externe Produkte erhoben. Viel Spaß!“ Offen war, ob die Zölle für Importe aus allen Ländern weltweit gelten sollen – oder ob es Ausnahmen für bestimmte Handelspartner geben wird.   

Um den 2. April herum sollen laut einer
vorherigen Ankündigung Trumps auch die sogenannten reziproken US-Zölle
in Kraft treten. Dies sind auf die einzelnen Staaten zugeschnittene
Zölle, die in ihrer Höhe den Zöllen und anderen Belastungen entsprechen,
die in dem jeweiligen Staat für gleiche Produkte aus den USA gelten. In
die Kalkulation der Zollsätze sollen neben den Zöllen der anderen
Länder also etwa auch dort geltende Steuern und Regularien einfließen.

Trump hatte vergangene Woche bereits Zölle in
Höhe von 25 Prozent für Produkte aus der EU angekündigt
, die unter
anderem für Autos gelten sollen. Zuvor hatte er Mitte Februar Zölle auf
Stahl- und Aluminiumimporte angekündigt, die 25 Prozent betragen und ab
dem 12. März fällig werden sollen.

Trump wirft der EU vor, in ihrer
Handelspolitik „absolut brutal“ zu sein. Jedoch sind mehr US-Produkte
beim Import in die EU gänzlich zollbefreit als EU-Produkte bei ihrer Einfuhr
in die USA. Die EU hat eine „entschlossene und schnelle“ Reaktion auf
US-Zölle angekündigt.

Einfuhrzölle von 25 Prozent für Mexiko und Kanada treten in Kraft

Von diesem Dienstag an wollen die USA zudem wie geplant Einfuhrzölle in Höhe von 25
Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko
erheben. Es gebe keinen Raum mehr, diese aufzuschieben, sagte Trump. Noch nicht völlig klar war am Montag, ob es bei den Zollsätzen von bis
zu 25 Prozent bleiben würde. US-Handelsminister Howard Lutnick hatte am
Sonntag im TV-Sender Fox News gesagt, über die Ausgestaltung der Zölle
für Kanada und Mexiko stehe Trump noch in „Verhandlungen“.

Vor Trumps Vollzugsankündigung hatte Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum gesagt, ihr Land sei auf verschiedene Szenarien
vorbereitet. „Egal wie die Entscheidung ausfällt, wir haben einen Plan“,
sagte sie: „Wir haben einen Plan A, Plan B, Plan C,
Plan D.“

Die kanadische Außenministerin Melanie Joly
bezeichnete die geplanten US-Zölle als „existenzielle
Bedrohung“ für ihr Land. Allerdings sei Kanada darauf vorbereitet, mit
entsprechenden Gegenzöllen zu antworten.

Zusätzlicher Aufschlag auf chinesische Einfuhren

Ab Dienstag gilt zudem ein zusätzlicher
US-Zollaufschlag von zehn Prozentpunkten auf chinesische Einfuhren.
Trump unterzeichnete am Montag ein entsprechendes Dekret. Eine erste
Zollerhöhung von zehn Prozentpunkten auf Importe aus China hatte Trump
bereits Anfang Februar in Kraft gesetzt. Trump wirft Peking ein
unzureichendes Vorgehen gegen den Fentanyl-Handel vor

In den USA sterben jährlich etwa 75.000
Menschen an einer Fentanyl-Überdosis. Mit vor allem in China
hergestellten chemischen Substanzen wird das Opioid häufig in Mexiko
produziert und von dort in die USA geschmuggelt.

Die Regierung in Peking hatte bereits am Freitag „notwendige
Gegenmaßnahmen“ zu den neuen US-Zollaufschlägen angekündigt
. Schon auf
die vorherigen US-Zollaufschläge hatte China mit Gegenzöllen von bis zu
15 Prozent reagiert.

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