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Internetanschlüsse in Deutschland: Festnetztest 2025 – Wirtschaft | ABC-Z

Auf ein Festnetztelefon zu Hause verzichten inzwischen schon viele, beim Internet sieht das anders aus. Hier regiert weiterhin das Festnetz. Allein deshalb, weil die Datenmengen, die hier bewegt werden, vor allem durch Video-Streaming oder Spiele-Downloads, groß sind und mobile Internetzugänge meist ein Datenlimit haben. Aber bei welchen Anbietern kann man sich darauf verlassen, dass der Anschluss zuverlässig funktioniert und er die zugesagte Leistung bringt? Das untersucht die Fachzeitschrift Chip bei ihrem jährlichen Festnetztest, der an diesem Donnerstag veröffentlicht wurde.

Das Fazit lässt sich recht einfach zusammenfassen: Dort, wo es Glasfaseranschlüsse gibt und sie auch genutzt werden, liegen sie meistens an der Spitze. Nur Glasfaseranschlüsse garantierten „die perfekte Kombination aus Zuverlässigkeit und Highspeed“, so Markus Mandau von Chip. Besonders oft gilt das für das Unternehmen Deutsche Glasfaser, das vor allem im ländlichen Raum Internetanschlüsse anbietet, und zwar nur solche mit Glasfaser-Technologie und Anschluss bis in die Wohnung. Auch einige regionale Anbieter wie Wilhem.tel in Schleswig-Holstein belegen Spitzenplätze.

Von den vier Unternehmen, die im gesamten Bundesgebiet aktiv sind, liefert die Deutsche Telekom dem Test zufolge das beste Ergebnis. Auf den Plätzen folgen Vodafone, 1&1 sowie O2. Diese Anbieter erbringen ihre Leistung noch überwiegend über Kupferkabel. Entweder sind das die Telefonkabel oder aber TV-Kabel. Weil Fernsehkabel aus technischen Gründen mehr Daten übertragen können als Telefonkabel, ist bei Vodafone, das überwiegend Kabel-Zugänge anbietet, das Preis-Leistungs-Verhältnis am besten.

Wer Glasfaser bekommen kann, sollte zugreifen, raten Experten

Langfristig sollen die Kupferkabel allerdings verschwinden und durch Glasfaser ersetzt werden. Der Plan war einmal, das bis 2030 zu schaffen. Doch das lässt sich nicht mehr erreichen. Glasfaser gilt als zukunftsfähiger, weil die auf Kupferkabeln basierenden Technologien zum einen erheblich mehr Energie verbrauchen und zum anderen für zukünftig nötige hohe Bandbreiten in vielen Fällen nicht schnell genug sind. Experten raten Kunden daher, einen Glasfaseranschluss zu bestellen, wenn ihnen das angeboten wird. Meist übernehmen nämlich die Unternehmen dann die Anschlusskosten, später wird man sie vermutlich selbst tragen müssen. Außerdem sei man auf diese Weise besser für die Zukunft gerüstet.

Deutschland ist, was Glasfaseranschlüsse anlangt, noch Entwicklungsland. Von den 37,5 Millionen Breitbandanschlüssen laufen 23 Millionen mit DSL-Technik (Telefonkabel), 8,4 Millionen sind über TV-Kabel mit dem Internet verbunden, 6,1 Millionen nutzen Glasfaseranschlüsse. Der erstmalig berufene Digitalminister Karsten Wildberger hat Besserung gelobt. Er muss ein Defizit aufholen, das sich aufgestaut hat, seit vor Jahrzehnten unter Helmut Kohl beschlossen wurde, auf Kupferkabel statt auf Glasfaser zu setzen.

Der Festnetz-Test der Chip ist sehr aufwendig. Freiwillige bekommen dazu Mini-Computer, die an den heimischen Router angeschlossen werden und alle fünf Minuten prüfen, ob die Leitung verfügbar ist. Knapp 1000 solcher Geräte wurden ausgegeben. Zudem werden auch die Ergebnisse von sogenannten Speedtests ausgewertet, das sind Messungen zur Internetgeschwindigkeit, die die Nutzer selbst vornehmen. Aus Hunderttausenden solcher Messungen haben die Tester nicht gut genug validierbare Ergebnisse herausgefiltert.

Die Ergebnisse wurden auch nach Bundesländern aufgegliedert. Wie gut eine Internetverbindung eines einzelnen Anschlusses ist, lässt daraus aber nicht immer ableiten. Das hängt bei DSL-Anschlüssen (Telefonkabel) beispielsweise davon ab, wie lange die Leitung zum nächsten grauen Kasten auf der Straße ist. Oder bei Kabelanschlüssen, wie viele Anschlüsse in die nächste Hauptleitung münden. Generelle Aussagen darüber, welche Anbieter in der Regel liefern, was sie versprechen und ob wie oft ihre Anschlüsse ausfallen, lässt der Test aber schon zu.

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