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Fürstenfeldbruck: Neuer Rekord im Busverkehr – Fürstenfeldbruck | ABC-Z

Die Zahl der Personen, die im Landkreis Fürstenfeldbruck mit dem Bus fahren, steigt weiter. Bereits im Dezember war mit mehr als 54 000 Passagieren an einem Werktag ein Allzeithoch erreicht. Im April wurden mehr als 57 000 registriert, ein neuer Rekord. Spitzenreiter ist die innerstädtische Linie 840 in Fürstenfeldbruck mit mehr als 5000 Passagieren. Der Leiter der Stabsstelle ÖPNV im Landratsamt führt diese Entwicklung auf mehrere Faktoren zurück. Dabei werde das Potenzial gar nicht ausgeschöpft, sagt Hermann Seifert und verweist auf die vielen Baustellen. Und auch die Fahrgäste in den MVG-Bussen tauchen in der Statistik nicht auf.

Rein rechnerisch steigt ein Viertel der Landkreisbevölkerung jeden Tag in einen Bus. Seifert mag die Zahlen so nicht deuten, weil statistisch jeder Passagier 2,8 Fahrten zurücklegt. Trotzdem freut er sich über den Erfolg eines Konzepts, das er und seine Kollegen in den vergangenen Jahren systematisch entwickelt haben.

Wesentlicher Faktor für die steigende Zahl von Fahrgästen ist nach Seiferts Worten die neue Struktur im östlichen Landkreis und in der Stadt Germering. Linien wurden zusammengelegt, sodass längere Verbindungen zustande kamen, die Passagiere weniger umsteigen müssen und Fahrzeiten sich verkürzt wurden. Obendrein habe die MVV-Tarifreform im Dezember 2019 bewirkt, dass die Preise sanken. Trotzdem gingen die Fahrgastzahlen wegen der Corona-Pandemie erst einmal in den Keller.

Der Erfolg des neuen Systems habe sich erst 2022 gezeigt, als in kurzer Zeit das Fahrgast-Niveau aus der Zeit vor der Pandemie erreicht war, erzählt Seifert. Ein weiterer Pull-Faktor sei die Einführung des Deutschland-Tickets gewesen. „Das neue Konzept hat voll eingeschlagen, aufgrund von Corona allerdings verzögert“, bilanziert Seifert.

Nach dem Allzeithoch im Dezember stiegen die Beförderungszahlen kontinuierlich bis April weiter an. Zahlen für die folgenden Monate liegen nicht vor, erst im Herbst werde es wieder eine neue Auswertung geben, sagt Seifert. Außerdem sinkt der Zuspruch bedingt durch die Sommerferien im Juli und August immer.

Dennoch ist die schnelle Aufwärtsentwicklung überraschend, weil viele Linien von Baustellen betroffen sind, etwa am ehemaligen Fliegerhorst, auf der Strecke durch Emmering oder auf der B2. Busse müssen umgeleitet werden, es gelten Ersatzfahrpläne und der Takt wurde ausgedünnt, von 20 oder 30 auf 40 Minuten.

Wegen der Baustelle in Emmering steigen weniger Fahrgäste zu

Dazu ist der Verkehr auf der S4, eine der am stärksten frequentierten Bahnlinien im ganzen Münchner S-Bahn-Bereich wegen Instandhaltungsarbeiten immer wieder eingeschränkt, zeitweise gilt ein Stundentakt. Deshalb steigen weniger Fahrgäste in die Busse der Zubringerlinien nach Puchheim, Eichenau oder Fürstenfeldbruck. Dafür nutzen manche Pendler die Tangentialverbindungen, um zu den Bahnhöfen in Germering an der S8, Gröbenzell oder Olching an der S3 zu fahren.

Allein die Linie 862 zwischen Fürstenfeldbruck, Eichenau und Puchheim verliert durch die Baustelle in Emmering etwa 1000 Fahrgäste pro Werktag, mehr als ein Drittel aller Passagiere, sagt Seifert. Im Umkehrschluss heißt das, das Fahrgastpotenzial wäre bei Normalbetrieb ohne größere Einschränkungen höher. Allerdings geht Seifert davon aus, dass es immer wieder zu Beeinträchtigungen kommen wird. „Über die Jahre hinweg sind es mehr und größere Baustellen geworden“, sagt er.

Am stärksten nachgefragt ist die Linie 840 zwischen den Bahnhöfen Buchenau und Fürstenfeldbruck, die das westliche Stadtgebiet und die Innenstadt von Fürstenfeldbruck erschließt. Es folgt die Linie 830 zwischen Puchheim, Gröbenzell und Lochhausen. Im Februar wurden dort 3076 Fahrgäste erfasst, nach der Umstellung auf die neue Elektrobusflotte im April stieg die Zahl auf 4015, also um 28 Prozent in wenigen Wochen. Demnach wird von den neuen Elektrobussen nicht nur weniger CO₂ ausgestoßen, sie bringen auch höhere Einnahmen. Den dritten Platz der Buslinien mit der größten Nachfrage erreicht die Linie 860 zwischen Olching, Eichenau, Puchheim-Ort, Germering und Freiham. In ihre Busse stiegen im April 3840 Fahrgäste ein – ebenfalls ein Rekord.

Weniger Nachfrage verzeichnet hingegen die Linie 832 zwischen Olching, Gröbenzell und Puchheim. Im September 2024 waren es 838 Fahrgäste pro Werktag. Seit dem Fahrplanwechsel verkehren auf der Strecke zwar Elektrobusse, aber das Angebot wurde reduziert, weil die Kommunen Gröbenzell, Olching und Puchheim verlangt hatten, die Kosten zu senken, wie es in einer Sitzungsvorlage des Kreistages heißt. Die Linie wurde gekürzt, der Betrieb am Samstag eingestellt. Im Januar sank die Zahl der Passagiere auf 705, seitdem steigt sie langsam aber kontinuierlich wieder an.

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