Bundesligarückschau: Rüdiger, der verhaltensauffällige DFB-Vizekapitän | ABC-Z

Wer spielte wie gegen wen?
Welches Spiel durften Sie auf keinen Fall verpassen?
Kiel gegen Gladbach. Verfrühte Sommertemperaturen an der Ostsee, und wenn es Störchen zu heiß wird, breiten sie die Flügel aus und richten die Federn auf, liest man in zoologischen Fachbüchern. Von Fohlenstriegeln steht da nichts, das können sie aber auch. Zweimal konnten die Gladbacher zwar ausgleichen, doch die Kieler hatten immer die bessere Antwort. Der Japaner Shuto Machino traf als Erster und als Letzter. 4:3 in der 91. Minute. Die Kieler Torflut war gar nicht untypisch, der Aufsteiger hat in dieser Saison mehr Treffer erzielt als der SC Freiburg, der auf einem Champions-League-Platz steht. Auswärts haben die Kieler sogar eine höhere Trefferquote als Dortmund. Noch eine kuriose Statistik: Sie sind das einzige Team, das auswärts immer traf. Die Kieler schienen alle schon abgeschrieben zu haben. Zu früh! Sie haben eine Chance auf die Relegation.
Welches Spiel konnten Sie mit gutem Gewissen verpassen?
Bochum gegen Union Berlin. Das 1:1 war zu wenig für den VfL, auch weil seine zwei Konkurrenten Kiel und Heidenheim zuvor gewonnen hatten. Nicht mal ein Nachspiel vor Gericht ist diesmal zu erwarten. Vor ein paar Wochen noch war Bochum eine Wiederauferstehungsgeschichte. Aus scheinbar aussichtsloser Lage hatte Dieter Hecking den Verein auf Rang 16 geführt. Als er im März bei den Bayern gewann, die zwischen zwei Champions-League-Spielen eine B-Elf aufstellten, galt er als potenzieller Gewinner der Saison. Doch dann verlor seine Elf fünfmal am Stück.
Dabei hatte der VfL Bochum Glück mit der Justiz. Ein umstrittenes Urteil nach dem Feuerzeugwurf von Berlin und eine Fehlentscheidung des Schiris beim Duell in Kiel brachten ihm zusätzliche drei Punkte. Es wird vermutlich nichts helfen. Am Freitag gastiert Bochum in Heidenheim, dann heißt es: bei Niederlage Abstieg.
Wer stand im Blickpunkt?
Sandro Wagner. Er gab am Freitag bekannt, nach der Nations League im Juni die Nationalmannschaft zu verlassen. Mitten im zweijährigen Wettbewerbszyklus. Für die WM 2026 muss sich Julian Nagelsmann also einen neuen Co-Trainer suchen. Das Amt im gemeinnützigen DFB war wohl ein Platzhalter in Wagners Karriere, bis ein lukratives Angebot aus dem Vereinsfußball reinflattert. Angeblich ist er bei verschiedenen Bundesligisten im Gespräch – Hoffenheim aufwärts. Cheftrainererfahrung bringt er aus der Regionalliga mit. Mit Unterhaching spielte er erst eine schwache Saison, in der nächsten stieg er dann auf, bevor er aus freien Stücken ging. Noch ist nicht klar, ob er als Trainer mehr kann oder als TV-Experte.
Kicken kann er – Der Fußball-Podcast:
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