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Gebrauchtes Wohnmobil: Tipps für den Kauf | ABC-Z

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Wohnmobile im Trend: Abzock-Fallen bei gebrauchten Wagen (8 Min)

Stand: 09.09.2025 09:41 Uhr

Viele träumen vom eigenen Wohnmobil – doch gerade auf dem Gebrauchtmarkt gibt es viele Risiken. Worauf Käufer achten sollten, welche Mängel teuer werden können und wie man Betrug vermeidet.

von Victor Kupka

Der eigene Camper verspricht Freiheit, Abenteuer und Urlaub nach den eigenen Regeln. Neu ist teuer und für viele ist daher der Gebrauchtwagenmarkt der richtige Ort, um nach einem Camper zu suchen. Doch das Angebot ist riesig und leider gibt es auch viele fragwürdige Inserate, die mit auffällig günstigen Preisen locken.

Wohnmobil vom Händler oder von privat kaufen?

Eine grundlegende Frage, wenn man anfängt zu suchen: Wo soll man kaufen? Prinzipiell ist es bei Händlern so, dass diese nach An- und Verkauf eines Wohnmobils natürlich eine Gewinnmarge erzielen müssen. Tendenziell sind Angebote von Händlern daher etwas teurer. Bei Privatverkäufen kann man eher ein Schnäppchen machen. Allerdings: Bei Händlern gibt es für Käufer eine gesetzliche Gewährleistung von mindestens einem Jahr. Das ist keine Garantie, aber deckt sogenannte Sachmängel ab. Der ADAC schreibt dazu: “Tritt innerhalb des ersten Jahres nach dem Kauf ein Mangel auf, wird vermutet, dass er schon bei Übergabe des Fahrzeugs vorlag. Der Verkäufer muss das Gegenteil beweisen, wenn er nicht haften will.”

Technik und Fahrwerk überprüfen

Ein Wohnmobil ist nicht nur Wohnraum, sondern vor allem ein Fahrzeug. Deshalb ist eine ausführliche Probefahrt Pflicht – am besten sowohl auf Landstraße als auch auf der Autobahn. Nur so lassen sich Fahrverhalten, Bremsen und Motorgeräusche realistisch einschätzen. Auch der Blick auf die Reifen lohnt sich: Sind sie sehr alt oder stark abgefahren, können schnell hohe Folgekosten entstehen. Gleiches gilt für die Elektrik – Blinker, Licht, Heizung und Klimaanlage sollten gründlich geprüft werden.

Feuchtigkeit und Schimmel im Innenraum

Besonders heikel beim Wohnmobil ist das Thema Feuchtigkeit. Riecht es muffig? Sind Polster oder Holz klamm oder von Feuchtigkeit verzogen? Feuchtigkeit kann zu einem großen Problem werden und ist meist mit teuren Reparaturen verbunden. Im Zweifel kann man eine professionelle Feuchtigkeitsprüfung vor dem Kauf durchführen lassen.

Auch Küche und Sanitärbereiche verdienen Aufmerksamkeit: Funktioniert der Kühlschrank, sind Wasserleitungen dicht, gibt es einen aktuellen Nachweis über die Gasprüfung? Saubere Polster und gepflegte Oberflächen sind zudem oft ein Hinweis darauf, dass das Fahrzeug insgesamt gut behandelt wurde.

Papiere und Fahrzeughistorie überprüfen

Neben dem technischen Zustand ist auch die Dokumentation entscheidend. Käufer sollten sich die Zulassungspapiere genau anschauen und mit dem Fahrzeug abgleichen. Werkstattrechnungen, TÜV-Berichte und Nachweise über Gasprüfungen geben Aufschluss über Wartung und Reparaturen. Fehlen Unterlagen, ist Vorsicht geboten. Auch die Frage nach Vorbesitzern oder eventuellen Unfällen sollte man nicht scheuen – Transparenz ist hier ein gutes Zeichen.

Kilometerstand im Blick haben

Ein hoher Kilometerstand drückt zwar den Preis, doch gerade hier lauert Gefahr: Manipulierte Tachos sind keine Seltenheit. Ein Blick ins Serviceheft und auf alte Rechnungen hilft, Unstimmigkeiten aufzudecken. Passen Kilometerangaben und Abnutzungszustand nicht zusammen, sollte man skeptisch werden. Sicherheit bringt am Ende ein unabhängiger Gebrauchtwagencheck – wer nichts zu verbergen hat, wird einer solchen Prüfung zustimmen.

Mit Unterstützung sicher kaufen

Gerade für Laien gilt: Lieber einmal mehr fragen als später viel Geld verlieren. Es ist sinnvoll, eine zweite Person zur Besichtigung mitzunehmen – nicht nur, um mehr wahrzunehmen, sondern auch, um die Kaufentscheidung gemeinsam besser abwägen zu können. Eine Probefahrt gehört unbedingt dazu. Und auch beim Bezahlen ist Vorsicht angesagt: Niemals Vorauszahlungen ins Ausland leisten oder sich auf dubiose Inserate einlassen.

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