Sport

Verlierer oder Vollprofi: Wie geht Ex-Topscorer Wolfram mit seiner neuen Rolle um? | ABC-Z

München – Stell dir vor, du bist Topscorer der Löwen, kassierst eine umstrittene Rote Karte – und verlierst auch noch einen Stammplatz.

So geschehen bei Maximilian Wolfram. Der Offensivmann der Sechzger, bis dato mit acht Tore und fünf Assists bester Löwe, flog beim 2:1 gegen die SpVgg Unterhaching vom Platz. In der Zwischenzeit fegte, das 0:1 gegen den VfL Osnabrück mal ausgeklammert, der TSV mit 5:1 über Energie Cottbus hinweg und schlug auch den SV Sandhausen mit 2:0. Dabei lieferten Spielmacher Julian Guttau, der anstelle von Wolfram im linken Mittelfeld aufgelaufen war, jeweils eine Top-Leistung und drei Scorerpunkte ab.

Wolfram saß trotz abgelaufener Sperre auf der Bank – Hobsch nun Toptorjäger

Torjäger Patrick Hobsch traf nach seinem Doppelpack gegen Cottbus auch gegen Sandhausen ins Schwarze und hat sich mit zehn Saisontreffern und fünf Assists inzwischen auch das Titelchen des torgefährlichsten Löwen geschnappt. Und Wolfram? Der musste zuletzt trotz abgelaufener Auszeit auf der Bank schmoren.

“Da muss ich ehrlich sein: Ich habe das Gespräch mit ihm gar nicht gesucht, weil er ein absoluter Vollprofi ist und er weiß, dass Gutti auf seiner Position sehr gut gespielt hat”, sagte Cheftrainer Patrick Glöckner über die (aktuelle) Jokerrolle von Wolfram und den Grundsatz vieler Fußballtrainer, der eigenen Aussagen zufolge auch für Glöckner gilt, eine Siegerelf nicht ohne Not umzubauen.

Glöckner dazu weiter: “Von daher gibt es auch keinen Grund, auf der Position einen Wechsel vorzunehmen.”Und überhaupt: Bei Sechzig gilt bekanntlich das Leistungsprinzip, wie Glöckner betonte und dies auch weiter befeuern wolle: “Wenn jemand gut spielt, kommt er in der Regel nicht raus. Und der andere Spieler muss warten, bis er seine Chance bekommt und diese nutzen.”

Nicht nur Wolfram muss sich in neuer Rolle zurechtfinden

Zwei Dinge sind für den 48-Jährigen in diesem Kontext positiv und im Sinne des Vereins: Erstens: “Der eine gönnt dem anderen alles”, so Glöckner über den Teamspirit bei 1860. Und zweitens: Der Verlust eines Stammplatzes heißt ja nicht, dass man einem Spieler wie Wolfram nicht auch als Joker dazu beitragen kann, dass Sechzig siegt und er in absehbarer Zeit wieder drin ist in der Startformation.

“Als er reinkam, war er topengagiert, ist gelaufen wie verrückt”, lobte Glöckner. Mit Innenverteidiger Routinier Max Reinthaler, Junglöwe Lukas Reich oder Winter-Neulöwe Philipp Maier fanden sich zuletzt weitere Spieler mit Startelf-Ansprüchen in ähnlichen Rollen wie Wolfram. Auch für sie gilt, warten, reinkommen, Chance nutzen. Was den ein oder anderen Akteur gewiss ungeduldig macht, ist für Löwen-Trainer Glöckner ein Luxusproblem – und nennt sich gewinnbringender Konkurrenzkampf, bei dem sich niemand zurücklehnen kann.

Auch nicht der Topscorer.

Back to top button